Die Palantir-Aktie hat eine wilde Woche hinter sich. Zunächst stieg der Kurs im US-Handel auf ein neues Allzeithoch (125,00 Dollar). Dann ging es mehrere Tage deutlich abwärts. Am Mittwoch erlitt Palantir den größten Intraday-Verlust seit mehreren Monaten. Am Folgetag entbrannte ein Kampf um die 100-Dollar-Marke.
Letztendlich folgten zwar erneut Verluste, doch das Minus am Donnerstag wurde auf 5,2 Prozent begrenzt, sodass der Kurs bei 106,27 Dollar schloss. Dort pendelte sich der Kurs zunächst auch am Freitag ein.
Dass die Palantir-Aktie irgendwann deutlich korrigieren würde, war absehbar. Auslöser waren letztendlich Berichte über Kürzungen im US-Verteidigungshaushalt und einen geplanten Aktienverkauf durch Palantir-Chef Alex Karp im Gesamtwert von bis zu gut einer Milliarde Dollar.
Karps Verkaufsabsicht ist jedoch eigentlich nicht dramatisch. Top-Leute von Palantir hatten bereits 2024 Aktien für mehr als vier Milliarden Dollar verkauft. Der Kursentwicklung hatte es nicht geschadet. Zudem halten die Führungskräfte weiterhin Palantir-Aktien.
Zwei Bullen melden sich
Wedbush-Analyst Daniel Ives bestätigt die AKTIONÄR-Einschätzung (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende), dass die geplanten Kürzungen im Verteidigungshaushalt für Palantir nicht unbedingt negativ sein müssen: „Unserer Ansicht nach wird Palantirs einzigartiger Software-Ansatz dem Unternehmen ermöglichen, mehr IT-Budget vom Pentagon zu erhalten – nicht weniger, trotz dieser ersten reflexartigen Reaktionen vom Markt.“ Ives bekräftigte seine Kaufempfehlung und sein Kursziel von 120 Dollar.
Loop Capital setzte in der abgelaufenen Handelswoche unter den sonst eher skeptischen Analysten noch einen drauf mit einer Kaufempfehlung und einem neuen Rekord-Kursziel für die Palantir-Aktie: 141 Dollar.
Begründung: Die Aktie sei zwar teuer, doch Palantir sei ein „bahnbrechendes Softwareunternehmen“. Palantir profitiere von den KI-Trends, die den Technologiesektor durchdringen – „riesige Marktchancen, die voraussichtlich mehrere Unternehmen mit Multimilliarden-Umsätzen hervorbringen werden“. Die beste Strategie sei, die Bewertung zu ignorieren und einfach einzusteigen.
DER AKTIONÄR hatte Palantir rechtzeitig empfohlen, aber in den vergangenen Monaten auch gewarnt, dass sich zumindest aus fundamentaler Sicht ein Neueinstieg nicht aufdrängt. Investierte Anleger müssen sich bislang aber keine allzu großen Sorgen machen: Gelegentliche Korrekturen sind selbst bei den stärksten Aktien normal, und der Aufwärtstrend bei Palantir ist intakt. Ob man es nun wie Loop oder Jim Cramer (siehe weiterführende Beiträge) halten mag und die Bewertung einfach ignoriert, bleibt eine Frage der Risikoneigung.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.