Das liest sich wenig erfreulich: Das operative Ergebnis des Energie- und Chemiekonzerns OMV ist im ersten Quartal um 22 Prozent auf 1,16 Milliarden Euro gesunken, der Umsatz um ein Prozent auf 6,22 Milliarden Euro. Der Nettogewinn verringerte sich auch bedingt durch verschiedene Sondereffekte sogar um satte 70 Prozent auf 143 Millionen Euro.
Das Unternehmen aus Wien sprach zudem von einem „signifikant“ schwächeren Ergebnis im Raffineriegeschäft. Auch in der Öl- und Gasproduktion verdienten die Österreicher weniger. Am stabilsten zeigte sich die für den Konzern immer wichtiger werdende Chemiesparte, in der in einem schwierigen Marktumfeld nur ein leichter Rückgang des Betriebsergebnisses verzeichnet wurde.
Indes will OMV eine Taskforce einrichten, die sich mit den Auswirkungen der US-Zölle befasst. Zwar sei OMV davon kaum direkt betroffen, „aber im Falle einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage rechnen wir mit negativen Auswirkungen auf die Nachfrage und die Preise“. So geht das OMV-Management für das laufende Jahr nur noch von einem Brent-Ölpreis in Höhe von durchschnittlich 70 Dollar je Barrel aus. Zuvor waren es noch 75 Dollar gewesen.
OMV-Chef Alfred Stern zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Leistung des Unternehmens im Auftaktquartal: "OMV ist trotz des herausfordernden Marktumfelds und der aktuellen geopolitischen Lage profitabel ins Jahr 2025 gestartet. Unsere Umsatzerlöse blieben stabil und alle Geschäftsbereiche trugen mit positiven Beiträgen zum operativen Ergebnis bei. Unsere Bilanz ist dank des robusten Cashflows aus der Betriebstätigkeit nach wie vor stark. Zudem erzielten wir im ersten Quartal bedeutende Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie 2030. Mit Borouge Group International entsteht das viertgrößte Polyolefin-Unternehmen der Welt. Dies ist ein bedeutender Meilenstein für OMV und die chemische Industrie weltweit."
OMV schlägt sich in einem sehr herausfordernden Marktumfeld noch relativ wacker. In einigen Bereichen hellen sich die Perspektiven wieder allmählich etwas auf. Auch deshalb bleibt die im Branchenvergleich immer noch sehr günstig bewertete Dividendenperle nach wie vor attraktiv. Der Stoppkurs sollte unverändert bei 35,00 Euro belassen werden.
30.04.2025, 08:47