Die Europäische Zentralbank (EZB) wird mit hoher Wahrscheinlichkeit am morgigen Donnerstag ein Programm zum Ankauf von Staatsanleihen beschließen. Im Vorfeld wird das Thema auf allen Ebene intensiv diskutiert. Kommt es zur Ankündigung eines "Quantitative Easing"-Programms und welche Folgen hätte es für DAX, Euro und Co?
DER AKTIONÄR fragte nach bei Tobias Basse, Aktienstratege bei der Nord/LB.
"Der deutsche Aktienmarkt profitiert momentan eindeutig von der Hoffnung auf umfangreiche Staatsanleihekäufe durch die EZB", sagt der Experte. "Die Marktteilnehmer sehen darin eine Maßnahme zur Verstetigung des Drucks auf den Euro und sind somit optimistisch, weil die aktuellen Bewegungen am Devisenmarkt die Exportchancen deutscher Unternehmen noch weiter verbessern."
Allerdings sei die Erwartungshaltung am Markt inzwischen schon als ambitioniert zu bezeichnen. Insofern könnten bereits kleine Details für Enttäuschungen und kurzfristige Belastungen der Kurse sorgen. "Beispielsweise scheint etwas „Schrottwichteln à la Mario“ am Aktienmarkt mittlerweile eingepreist zu sein. Sollte die EZB nun keine griechischen Papiere kaufen – oder sogar portugiesische Anleihen meiden, wäre dies vielleicht schon eine negative Überraschung", lautet das Fazit des Nord/LB-Strategen.
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