Nachdem Munich Re zuletzt mit enttäuschenden Quartalszahlen für Ernüchterung gesorgt hat, hat nun Hannover Rück die Zahlen präsentiert. Der DAX-Konzern meldet steigende Umsätze und Gewinne, muss jedoch auch höhere Belastungen und leichte Preisrückgänge verkraften. Kann Hannover Rück an der Börse besser punkten als Munich Re?
Der Rückversicherungsumsatz stieg im ersten Halbjahr um 3,3 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 12,9 Milliarden Euro). Bei konstanten Wechselkursen hätte das Wachstum sogar 4,3 Prozent betragen. Das operative Ergebnis erhöhte sich um 6,3 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro.
Der Nettokonzerngewinn kletterte um 13,2 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,2 Milliarden Euro). Das Ergebnis je Aktie verbesserte sich auf 10,90 Euro nach zuvor 9,63 Euro. Für das Gesamtjahr bestätigt die Hannover Rück ihre Prognose eines Nettokonzerngewinns von rund 2,4 Milliarden Euro.
Die Vertragserneuerungen in der Schaden-Rückversicherung zum 1. Juni und 1. Juli 2025 waren auch hier von leichten Preisrückgängen geprägt. Das Gesamtvolumen ging um 2,1 Prozent zurück – vor allem aufgrund der Reduzierung eines Großvertrags. Ohne diesen Sondereffekt hätte ein Plus von 4,5 Prozent gestanden. Die inflations- und risikoadjustierte Preisänderung belief sich auf minus 2,9 Prozent.
Die Leistungen für Großschäden summierten sich im ersten Halbjahr auf 976,1 Millionen Euro und lagen damit leicht über dem budgetierten Erwartungswert von 935 Millionen Euro. Haupttreiber waren die verheerenden Waldbrände in Kalifornien im ersten Quartal. Im Vorjahreszeitraum hatte die Belastung lediglich 566,5 Millionen Euro betragen.
Anleger zeigen sich im vorbörslichen Handel leicht enttäuscht: Unterm Strich ändert ein besseres Quartal der Hannover Rück nichts an der Einschätzung des AKTIONÄR: Munich Re bleibt innerhalb der Branche die erste Wahl.
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12.08.2025, 08:17