Naturkatastrophen nehmen zu. Und das weltweit. Rückversicherer haben diese Entwicklung genau im Blick. Doch wie gut haben Munich Re und Co die damit verbundenen Risiken im Griff? Eine aktuelle Analyse der Ratingagentur Moody’s beleuchtet die Gefahren durch Extremereignisse wie etwa Erdbeben oder große Sturmereignisse.
Moody’s zufolge haben sich die modellierten Risiken (PMLs – Probable Maximum Losses) der führenden Rückversicherer im Jahresvergleich kaum verändert. Insbesondere bei US-Wind, US-Erdbeben und europäischen Sturmereignissen blieb das Verhältnis dieser Maximalverluste zum Eigenkapital nahezu konstant. Das ist den Experten zufolge ein positives Zeichen.
Die PML-Kennziffer gibt an, welchen Schaden ein Rückversicherer im Extremfall aus einem einzelnen katastrophalen Ereignis zu erwarten hätte. Dass die Werte stabil bleiben, spricht für eine konservative Risikosteuerung und eine robuste Kapitalbasis – zwei Merkmale, für die vor allem Weltmarktführer Munich Re ohnehin bekannt ist.
Rückgänge bei den PMLs zeigten sich laut Moody’s vor allem bei japanischen Naturkatastrophen, was auf ein wachsendes Eigenkapital im Sektor zurückzuführen ist. Gleichzeitig sind die aggregierten PMLs nominal gestiegen – nicht zuletzt, weil Rückversicherer nach dem Ende der „weichen Marktphase“ (bis 2018) wieder verstärkt Kapital im Bereich Naturkatastrophen (Property Cat) einsetzen.
Auch wenn sich das Prämienniveau zur Erneuerung im Januar 2025 laut Moody’s leicht rückläufig entwickelte – insbesondere bei höher angesetzten Risikoebenen –, würden US-Winddeckungen begehrt bleiben. Munich Re gehört hier traditionell zu den aktiven Playern mit klar definiertem Risikohunger. Laut Moody’s zeigen die PML-Daten deutliche Unterschiede im Risikoprofil einzelner Anbieter – ein Aspekt, bei dem Munich Re im Marktvergleich regelmäßig mit Stabilität und Disziplin punktet.
Ein Wermutstropfen: Die verheerenden Waldbrände in Kalifornien haben die Branche stark belastet. Dennoch bleiben die Nachfrage nach Rückversicherungsschutz und die Konditionen insgesamt robust. Primärversicherer übernehmen laut Moody’s zwar tendenziell mehr Risiko, doch das Interesse an Absicherung für Extremereignisse bleibt hoch.
Munich Re verfolgt eine gut austarierte Risikopolitik. Bei stabilen Kapitalquoten profitiert der Konzern von einer anhaltend starken Nachfrage nach Rückversicherungsschutz. Auch wenn die Preise in Teilen des Marktes leicht nachgeben, ist das Umfeld insgesamt attraktiv. Für Langfristinvestoren bleibt Munich Re ein attraktives Basisinvestment.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
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