Der US-Technologieriese Meta hat gestern nach Börsenschluss seine Zahlen für das abgelaufene zweite Quartal vorgelegt. Mit diesen wurden die Analystenerwartungen deutlich übertroffen, weshalb die Aktie nachbörslich deutlich zulegen konnte (mehr dazu lesen Sie hier). Darüber hinaus machte Meta-Chef Mark Zuckerberg interessante Ankündigungen.
So ist man fest entschlossen, sich eine Führungsposition bei Künstlicher Intelligenz zu erarbeiten. Das Ziel von Zuckerberg lautet, "persönliche Superintelligenz für jeden" verfügbar zu machen. Als Superintelligenz bezeichnet Meta KI, die menschliche Intelligenz in jeder Hinsicht übersteigt. Bei dem Konzern habe man erste Anzeichen von Systemen mit Künstlicher Intelligenz gesehen, die sich selbst verbessern können. Damit rücke Superintelligenz in greifbare Nähe - auch wenn ihre Entwicklung noch Zeit brauchen werde.
Meta setzt bereits seit Jahren auf Künstliche Intelligenz und nutzt sie unter anderem dafür, Nutzern Beiträge auf den Online-Plattformen des Konzerns vorzuschlagen. Allein im vergangenen Quartal hätten sie dank der besseren Empfehlungen fünf Prozent mehr Zeit bei Facebook und sechs Prozent mehr Zeit bei Instagram verbracht, betonte Zuckerberg.
Zuckerberg hat schon seit längerer Zeit große Ambitionen, Rivalen wie den ChatGPT-Entwickler OpenAI sowie Google und Elon Musks Firma xAI bei Künstlicher Intelligenz zu überflügeln. Dafür versucht er auch, in großem Stil KI-Experten bei der Konkurrenz abzuwerben. Medienberichten zufolge verspricht Meta ihnen zum Teil als Vergütung einige hundert Millionen Dollar über mehrere Jahre verteilt - und in einem Fall sogar bis zu einer Milliarde Dollar. Angesichts des weiterhin boomenden Geschäfts mit Werbeanzeigen auf den Meta-Plattformen kann sich Meta derartige Beträge locker leisten. So erhöhte sich im Q2 der Gewinn um satte 36 Prozent auf 18,3 Milliarden Dollar.
Meta geht davon aus, in diesem Jahr mindestens 66 Milliarden Dollar zu investieren, vor allem in KI-Rechenzentren. Die Obergrenze bleibt unverändert bei 72 Milliarden Dollar. Vor drei Monaten hatte Meta das untere Ende der Spanne noch bei 64 Milliarden Dollar angesetzt.
Zuckerberg leistet sich auch weiterhin hohe Verluste in der Sparte Reality Labs, in der virtuelle Welten sowie Computer-Brillen entwickelt werden. Er zeigte sich erneut überzeugt, dass Brillen mit Kameras und Lautsprechern ein perfektes KI-Gerät für die Zukunft sein werden - weil die Software damit sehen könne, was die Nutzer gerade sehen. Dafür nimmt er stattliche Verluste in Kauf: So verbuchte die Sparte Reality Labs im vergangenen Quartal einen operativen Verlust von 4,5 Milliarden Dollar.
Meta investiert weiterhin große Summen in Künstliche Intelligenz. Dies ist eine spannende Wette. Zuckerberg kann sich dies aufgrund des nach wie vor florierenden Kerngeschäfts aber problemlos leisten. DER AKTIONÄR bleibt für Meta zuversichtlich gestimmt. Der Stoppkurs sollte bei 430,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Meta.
Enthält Material von dpa-AFX
31.07.2025, 07:13