Mercedes-Benz zieht einen Schlussstrich: Die Stuttgarter trennen sich von ihrer Beteiligung am japanischen Autobauer Nissan. Der Deal spült Millionen in die Kassen und sorgt für Bewegung am Markt – doch welche konkrete Bedeutung hat der Verkauf wirklich für Mercedes und das laufende Sparprogramm?
Konkret hat die Pensionskasse von Mercedes-Benz ihren kompletten Anteil von 3,8 Prozent am japanischen Autobauer Nissan verkauft. Das Paket, rund 140 Millionen Aktien, wurde mit einem Abschlag von etwa fünf bis sieben Prozent auf den Schlusskurs angeboten. Der Verkauf bringt der Pensionskasse einen Erlös von knapp 300 Millionen Euro.
Ein Mercedes-Sprecher betonte, dass es sich bei der Veräußerung um eine Portfoliobereinigung handle. Die Nissan-Beteiligung sei bereits seit 2016 in das Pensionsvermögen gebucht worden, habe aber keine strategische Bedeutung. Tatsächlich entfiel auf die Anteile lediglich 2,7 Prozent der gesamten Pensionskassen-Holdings, während Daimler Truck mit fast 93 Prozent den größten Teil ausmacht.
Kaum finanzielle Bedeutung
Für den Stuttgarter Konzern sind die finanziellen Auswirkungen begrenzt. Im Verhältnis zu einem Jahresumsatz von über 150 Milliarden Euro ist der Effekt des Nissan-Verkaufs auf die Konzernbilanz kaum spürbar. Der Schritt passt jedoch in die Linie des laufenden Sparprogramms: Auch wenn die operative Kostenbasis nicht spürbar entlastet wird, reduziert der Ausstieg Risiken aus einem schwächelnden Investment und stärkt die Pensionskasse.
Nissan selbst steckt aktuell tief in der Krise, leidet unter schwachen Absätzen, hohen Zöllen sowie kostspieligen Umbau. Die Aktie des japanischen Herstellers ging am Dienstag nach der Ankündigung mit einem Minus von 6,3 Prozent aus dem Handel.
Das Minus der Nissan-Aktie entspricht in etwa dem Abschlag, den Mercedes auf seine Position gewährt. Die finanziellen Auswirkungen auf Mercedes sind dagegen gering. Entsprechend notiert die Aktie der Stuttgarter am Dienstagvormittag mit 0,6 Prozent im Minus. Ein Einstieg drängt sich bei beiden Herstellern nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Mercedes-Benz.
26.08.2025, 09:55