Für die Aktie der Lufthansa könnte es im heutigen Handel wieder etwas ungemütlich werden. Grund hierfür ist eine neue Studie aus dem Hause Morgan Stanley. Darin erklärt Analystin Carolina Dores, dass Airline-Aktien in den vergangenen Jahren kein gutes Investment waren und es auch jetzt noch zu früh ist, einzusteigen.
Die Lufthansa-Papiere wurden von ihr in einer Ersteinstufung mit „Underweight“ eingestuft. Das Kursziel bezifferte Dores auf 12,00 Euro, was rund 17 Prozent unter dem gestrigen Schlusskurs liegt.
Gefahr des Window Dressings?
In der Tat könnte es für die Lufthansa im vierten Quartal schwierig werden, die in den vergangenen Wochen begonnene Erholung nachhaltig fortzusetzen. Denn im Laufe des vierten Quartals entsteht bei den jeweils schwächsten Werten des laufenden Jahres oftmals zusätzlicher Abgabedruck. Denn viele Fondsmanager kaufen zum Jahresende hin eher die jeweiligen Gewinner des laufenden Jahres in ihre Portfolios und werfen die „Verlierer“ aus dem Depot (Window Dressing). Aktuell wäre die Lufthansa, mit einem Kursminus von 25 Prozent der aktuell schwächste DAX-Titel, hiervon gefährdet.
Ohnehin schon enorm günstig
Andererseits sollte auf dem aktuellen Kursniveau nahezu alles Negative bereits mehr als eingepreist sein. Wie bereits mehrfach beschrieben, macht ein Börsenwert (aktuell 6,8 Milliarden Euro) unter dem ausgewiesenen Eigenkapital (zuletzt 9,2 Milliarden Euro) rein ökonomisch eigentlich keinen Sinn. Es ist daher gut möglich, dass die Dividendenperle Lufthansa früher oder später zu einer nachhaltigen Erholung ansetzen wird.
Die Lufthansa-Titel bleiben ein heißes Eisen, aber für Anleger mit einem langen Atem durchaus ein interessantes Investment. Mutige können jetzt schon erste Positionen aufbauen (Stopp: 12,40 Euro). Weniger mutige Anleger warten noch ab.
Hinweis: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Lufthansa.