Der Rückversicherungsmarkt steuert auf die nächste große Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2026 zu. Trotz erneut hoher Schäden aus Naturkatastrophen erwarten die Ratingexperten von Moody’s fallende Preise. Ändert sich damit etwas am positiven Gesamtbild für die Aktien von Hannover Rück, Munich Re und Co?
Seit dem sogenannten Reset im Jahr 2023, als die Rückversicherer deutliche Preissteigerungen durchsetzen konnten, hat sich der Markt spürbar entspannt. Bereits im laufenden Jahr 2025 gingen die Preise für Rückversicherungen gegen große Sachschäden durch Naturkatastrophen kontinuierlich zurück. Laut Moody’s dürften sie bei der kommenden Erneuerungsrunde um rund 15 Prozent sinken – abhängig von Region und Risikoart.
Auch Daten des Rückversicherungsmaklers Guy Carpenter bestätigen diesen Trend: Nach einem globalen Rückgang von 6,6 Prozent zum 1. Januar 2025 folgte im weiteren Jahresverlauf ein Minus von 8,1 Prozent. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2023 hatten die Preise noch um mehr als 29 Prozent zugelegt.
Dabei bleibt die Schadenbelastung hoch. Swiss Re beziffert die versicherten Schäden aus Naturkatastrophen für 2025 auf rund 107 Milliarden Dollar (DER AKTIONÄR berichtete). Es ist bereits das sechste Jahr in Folge mit Schäden von mehr als 100 Milliarden Dollar – getrieben unter anderem von den Waldbränden in Los Angeles sowie schweren Unwetterereignissen in den USA.
Dennoch sieht Moody’s keine Anzeichen für eine Kapitalerosion im Rückversicherungssektor. Im Gegenteil: Alternativkapital, insbesondere über Katastrophenanleihen, fließt erneut auf Rekordniveau in den Markt.
Für 2026 erwartet Moody’s weiterhin eine starke Nachfrage nach Rückversicherungsschutz. Erstversicherer wollen ihre Volatilität begrenzen und höhere Deckungssummen absichern – auch vor dem Hintergrund steigender Wiederaufbaukosten.
Zugleich betont die Ratingagentur, dass die risikoadjustierten Renditen im Sachkatastrophen-Geschäft trotz sinkender Preise weiterhin attraktiv seien. Diese Einschätzung teilen auch zahlreiche Vorstandschefs großer Rückversicherer.
Ein wichtiger Punkt aus Sicht der Profitabilität: Während des Resets 2023 wurden nicht nur die Preise angehoben, sondern auch die Vertragsbedingungen deutlich verschärft. Höhere Selbstbehalte und strukturelle Anpassungen sollen insbesondere häufige Schäden aus Sekundärgefahren begrenzen. Moody’s rechnet damit, dass diese Bedingungen zum 1. Januar 2026 überwiegend stabil bleiben – auch wenn sich erste leichte Aufweichungstendenzen zeigen.
Insgesamt enthält die Moody’s-Studie positive wie negative Aspekte. Unterm Strich ändert sie nichts am grundsätzlichen Bild für den Sektor. Vor allem Hannover Rück und Munich Re verfügen über starke Bilanzen, erfahrenes Underwriting und eine disziplinierte Zeichnungspolitik. Auch in einem Umfeld leicht sinkender Preise bleiben die beiden Rückversicherer hervorragend positioniert.
Rückversicherer müssen sich auf Gegenwind bei den Preisen einstellen. Die strukturellen Verbesserungen seit dem Reset 2023 sorgen jedoch dafür, dass die Ertragskraft hoch bleibt. Klare Branchenfavoriten sind die beiden deutschen Größen Hannover Rück und Munich Re. Bei beiden können Anleger zugreifen.
Auf der Suche nach erstklassigen Dividenden für 2026?
Dann ist der Aktien-Report „3 x 10 Prozent Dividende für 2026“ genau richtig! Drei streng ausgewählte Qualitätstitel aus den Bereichen Finanzen, Energie und Medien – inklusive teils monatlicher Dividendenzahlungen und bis zu 21,3 Prozent Dividendenrendite.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Hannover Rück befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Heute, 07:59