Zwei neue Ankündigungen pushen die Lufthansa-Aktie am Montag: Einerseits hat die Kranich-Airline die Gespräche mit Air France-KLM über einen Einstieg bei der spanischen Fluggesellschaft Air Europa abgebrochen. Andererseits fordert Großaktionär Klaus-Michael Kühne eine härtere Gangart gegen Gewerkschaften.
Wie spanische Nachrichtenplattform El Confidencial berichtet, haben die Lufthansa und Air France-KLM ihre Verhandlungen über den Erwerb einer 25-prozentigen Beteiligung an der spanischen Fluggesellschaft Air Europa abgebrochen. Grund dafür sei eine hohen Bewertung durch die Eigentümerfamilie Hidalgo. Diese habe den Wert von Air Europa auf rund eine Milliarde Euro taxiert.
Die gescheiterten Verhandlungen zeigen, wie schwierig es für europäische Airlines bleibt, strategische Partnerschaften in einem wettbewerbsintensiven Markt zu schmieden. Die hohe Bewertung könnte Air Europa vorerst von einer Übernahme durch die beiden Luftfahrtgiganten bewahren. Der Lufthansa-Rivale IAG ist hingegen bereits mit einer 20-Prozent-Beteiligung an Bord.
Großaktionär Kühne macht Druck auf Geschäftsführung
Der Hamburger Unternehmer Klaus-Michael Kühne – mit 15 Prozent der größte Einzelaktionär – hat das Management in einem Interview mit der Welt am Sonntag erneut angegriffen. Konkret sagte Kühne: „Lufthansa ist zu zersplittert aufgestellt, es gibt zu viele Markennamen.“ Die Airline kämpfe mit strukturellen Problemen. „Ob der Vorstand genügend durchgreift, lasse ich dahingestellt sein. Meiner Meinung nach könnte mehr geschehen.“ Die Kritik an das Führungsteam rund um CEO Carsten Spohr ist nicht nicht neu: Wie DER AKTIONÄR berichtete, hatte Kühne bereits im Dezember Druck gemacht.
Dass sich die Lufthansa zeitnah wohl nicht noch eine weitere Airline einverleibt, kommt bei den Anlegern gut an: Zum Wochenbeginn steigt die Aktie leicht. Aus charttechnischer Sicht hat das Papier zuletzt die 50-Tage-Linie bei 6,49 Euro sowie den GD200 bei 5,97 Euro überwunden und damit zwei starke Kaufsignale geliefert. Gelingt dem Papier nun ein Sprung über den Widerstand bei 6,67 Euro, dürfte im Anschluss rasch die 7-Euro-Marke fallen.
Die Lufthansa-Aktie dreht zum Wochenstart wieder auf. DER AKTIONÄR bleibt für die Kranich-Airline zuversichtlich, die Papiere bleiben ein Kauf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.