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Foto: K+S
25.03.2022 Thorsten Küfner

K+S: Der Wahnsinn 2.0

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K+S

Beim Rückblick auf das Jahr 2008 denkt man natürlich an die Lehman-Pleite und die Finanzkrise. Doch dieses verrückte Börsenjahr hatte noch andere wilde Geschichten parat. Eine davon war die atemberaubende Rally von K+S. Nachdem die MDAX-Titel bereits 2006 und 2007 gut gelaufen waren, folgte 2008 zunächst eine Verdreifachung des Kurses bis auf 92 Euro. 

Allerdings währte die Freude bei vielen Anlegern nicht lange. Denn innerhalb von nur eineinhalb Monaten verloren die Papiere zunächst ein Drittel an Wert. Die daraufhin einsetzende Erholung wurde durch die Lehman-Pleite rasch beendet und zum Jahresende notierten die K+S-Papiere letztlich auf einem ähnlich hohen Niveau wie zwölf Monate zuvor. 

Bloomberg
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Wiederholt sich die Geschichte?

Auch 2022 ist bisher ein bemerkenswert starkes Jahr der K+S-Aktie, die übrigens auch der stärkste Wert im TSI-Depot ist. Seit dem Jahresstart verteuerten sich die Anteile aktuell um 95 Prozent. Ausgehend von den 2020er-Tiefs hat sich der Kurs sogar mehr als versechsfacht!

Fahnenstangen, wie sie nun K+S regelrecht bilderbuchmäßig ausbildet, führen in den meisten Fällen früher oder später zu schärferen Korrekturen. Auch dieses Mal ist es rein charttechnisch betrachtet gut möglich, dass es erneut zu wilden Kursverläufen kommt.

Immer noch günstig

Ein sehr bedeutender Unterschied zu 2008 ist aber, dass die K+S-Anteile keineswegs teuer sind. So beläuft sich das KGV für das laufende Jahr auf gerade einmal 5. Für das kommende Jahr rechnen die meisten Experten zwar mit niedrigeren Kalipreise und dementsprechend auch etwas sinkenden Gewinnen. Mit einem KGV von 8 für das kommende Jahr sind die MDAX-Titel immer noch günstig bewertet.

Hinzu kommt, dass das KBV trotz der wilden Rally immer noch nur bei 0,9 liegt. Das aktuell hochprofitable operative Geschäft gibt es demnach vereinfacht gesagt immer noch quasi "geschenkt". Und anders als in den Vorjahren kann bei K+S nicht mehr darauf verwiesen werden, dass der Konzern aufgrund der hohen Verschuldung eben einen Abschlag erhält. Denn spätestens 2023 dürfte das noch vor zwei Jahren recht hoch verschuldete Unternehmen nahezu frei von Nettoschulden sein. 

Charttechnisch betrachtet bleibt K+S ein heißes Eisen - fundamental betrachtet läuft es indes weiterhin hervorragend. Wegen der derzeit erhöhten Korrekturgefahr bietet sich aktuell kein Neueinstieg mehr ein. Noch nicht investierte Anleger sollten hier zunächst eine klare Konsolidierungsbewegung abwarten. Wer bereits an Bord ist, lässt die Gewinne weiter laufen und zieht den Stopp auf 18,00 Euro nach. 

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