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JPMorgan-Chef Dimon schlägt Alarm: Stagflationsgefahr!

JPMorgan-Chef Dimon schlägt Alarm: Stagflationsgefahr!
Foto: Alex Brandon/ASSOCIATED PRESS/dpa/picture alliance
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Philipp Schleu 22.05.2025 Philipp Schleu

Die Märkte zeigen sich nervös, und nun gießt auch noch einer der mächtigsten Banker der Welt Öl ins Feuer der Unsicherheit. Jamie Dimon, der meinungsstarke CEO von JPMorgan, hat am Donnerstag eine deutliche Warnung ausgesprochen: Die Risiken, dass die US-Wirtschaft aufgrund geopolitischer Spannungen, Preisdruck und ausufernder Defizite in eine Stagflation abgleiten könnte, seien nicht von der Hand zu weisen. 

Interessanterweise lobte Dimon in seinen Ausführungen gegenüber Bloomberg Television den Kurs der US-Notenbank Federal Reserve. Er glaube, die Fed gehe die aktuelle Wirtschaftslage korrekt an. Zur Erinnerung: Die Zentralbank hatte Anfang dieses Monats die Zinssätze unverändert gelassen und eine abwartende Haltung eingenommen. Die Währungshüter wollen zunächst mehr Klarheit über die Auswirkungen der umfassenden US-Zölle gewinnen.

Obwohl jüngste Daten eine gewisse Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft signalisierten, hat die Fed selbst bereits auf Risiken durch steigende Inflation und Arbeitslosigkeit hingewiesen. Separate Umfragen zeigten zuletzt eine Verschlechterung der Verbraucherstimmung und gestiegene Inflationserwartungen – eine direkte Folge der Zollpolitik.

Dimon: „Nicht in einer idealen Lage“

„Ich stimme nicht zu, dass wir uns in einer idealen Lage befinden“, so Dimon. Anzeichen für eine breitere wirtschaftliche Stärke „sagen einem nicht, wie die Zukunft aussehen wird“. Der Top-Banker sieht die „Chance, dass die Inflation steigt und die Stagflation etwas höher ist, als andere Leute denken“.

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Trumps Zollpolitik und das „große, schöne“ Budget

US-Präsident Donald Trump hatte Anfang April Strafzölle, sogenannte „reziproke“ Zölle, gegen Freund und Feind gleichermaßen verhängt. Später wurden diese Abgaben teilweise aufgeschoben, um den Beamten des Weißen Hauses mehr Zeit für Verhandlungen über Dutzende einzelner Handelsabkommen zu geben. Auch die Zölle auf chinesische Waren wurden vorübergehend ausgesetzt und gesenkt, was Hoffnungen auf eine Abkühlung der globalen Handelsspannungen nährte. Dennoch bleiben Basis-Zölle von 10 Prozent sowie Abgaben auf Stahl, Aluminium und Autos in Kraft.

Unabhängig davon forderte Dimon mehr „Sicherheit“ bezüglich eines massiven Steuer- und Ausgabenpakets, das derzeit im Kongress debattiert wird. „Ich würde es lieber erledigt sehen“, sagte Dimon, mahnte jedoch gleichzeitig an, dass die US-Gesetzgeber das „Defizitproblem“ des Landes angehen müssten. Es wird erwartet, dass das US-Repräsentantenhaus noch vor Tagesanbruch über Trumps „großes, schönes“ Haushaltsgesetz abstimmt. Die Republikaner, die dort die Mehrheit stellen, hoffen, tagelange interne Meinungsverschiedenheiten überwinden zu können. 

Das Gesetzespaket sieht neben der Verlängerung der Steuersenkungen von 2017 auch Kürzungen bei Steuern auf Trinkgelder und Autokredite vor, während die Ausgaben für Verteidigung und Grenzsicherung erhöht werden sollen. Kürzungen bei wichtigen Lebensmittel- und Gesundheitsprogrammen für einkommensschwache Amerikaner sind ebenfalls enthalten. Unabhängige Analysten gehen davon aus, dass diese Änderungen die Schuldenlast der USA von 36,2 Billionen Dollar um weitere 3 bis 5 Billionen Dollar erhöhen würden.

Die Warnungen von Jamie Dimon sind ernstzunehmen, keine Frage. Ein Mann seiner Statur und mit seinem Einblick in die globalen Finanzströme verfügt über Informationen und Einschätzungen, die Anleger nicht ignorieren sollten. Dennoch: Panik ist selten ein guter Ratgeber. Die US-Wirtschaft hat in der Vergangenheit immer wieder ihre Resilienz bewiesen. Die Federal Reserve beobachtet zudem die Lage genau und hat signalisiert, bei Bedarf einzugreifen. Anleger behalten daher weiterhin die Nerven.

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