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08.05.2025, 08:30
Die US-Zollpolitik und der in der Folge deutlich schwächere Dollar machen dem Chiphersteller Infineon einen Strich durch die Jahresrechnung. Der Chiphersteller senkte für das Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) seine Prognose. Zum Jahresauftakt hatte der DAX-Konzern die Umsatzprognose wegen der damaligen Dollar-Stärke noch erhöht. Beim Auftragseingang sieht Vorstand Jochen Hanebeck keine Abschwächung.
„Wir wären voll auf Kurs und lägen für das Geschäftsjahr im Rahmen der bisherigen Erwartungen – selbst bei einem ungünstigeren Dollarkurs von 1,125“, erklärt der Konzernchef anlässlich der Vorlage der Zahlen für das zweite Quartal.
Auch der Auftragseingang zeigt keine Abschwächung. Die Auswirkungen der Zollauseinandersetzungen kann Infineon derzeit nur pauschal abschätzen. „Hierfür haben wir einen Abschlag in Höhe von zehn Prozent des erwarteten Umsatzes im vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 vorgenommen“, so Hanebeck.
Im laufenden Fiskaljahr dürfte der Umsatz Stand heute nun also doch leicht sinken. Nach dem Jahresauftakt war der Chiphersteller noch von einem stabilen bis leicht steigenden Umsatz ausgegangen – damals unter der Annahme eines Euro/Dollar-Kurses von 1,05.
Die Segmentergebnismarge, die die operative Profitabilität misst, soll im laufenden Geschäftsjahr nun im mittleren Zehn-Prozent-Bereich liegen. Infineon strich dabei das obere Ende der früheren Spanne, die von einem hohen Zehn-Prozent-Bereich ausgegangen war.
Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2025 stieg der Konzernumsatz auf 3,59 Milliarden Euro. Der Anstieg um fünf Prozent war die Folge besserer Nachfrage in den Segmenten Automotive (ATV), Green Industrial Power (GIP) und Connected Secure Systems (CSS). Im Segment Power & Sensor Systems (PSS) blieb der Umsatz praktisch konstant.
Das Segmentergebnis erhöhte sich ebenfalls um fünf Prozent auf 601 Millionen Euro. Die Segmentergebnismarge betrug – wie im Vorquartal – 16,7 Prozent. Im Segmentergebnis des ersten Quartals war eine Kompensationszahlung eines Kunden in Höhe eines mittleren zweistelligen Millionenbetrags enthalten.
Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2025 rechnet Infineon bei einem angenommenen EUR/USD-Wechselkurs von 1,125 mit einem Umsatz von etwa 3,7 Milliarden Euro. Die Segmentergebnismarge wird im mittleren Zehn-Prozent-Bereich erwartet.
Die Umsatzentwicklung in der Folge des deutlich schwächeren Dollars kommt nicht wirklich überraschend. Bleibt eine vollständige Eskalation im Zollstreit aus, dürfte sich der Dollar aber auch wieder stabilisieren. Dann sollte die bevorstehende Nachfragebelebung in der Chipbranche bei den Investoren in den Fokus rücken – hier kann Infineon auch mit Blick auf das zweite Quartal weiter punkten. Auch wenn die Volatilität kurzfristig hoch bleiben dürfte, halten Anleger mit Weitblick an ihren Positionen fest. Rücksetzer Richtung 26/28 Euro können dabei bei Bedarf zum Ausbau einer Position genutzt werden.
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