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02.09.2017 DER AKTIONÄR

Immo-Aktie Consus will groß raus: "Wir wachsen in eine neue Dimension"

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CONSUS COMM.PTY ON

Im April dieses Jahres hatte sich das Immobilienunternehmen Consus Commercial Property an der Börse München listen lassen. Für Käufer der ersten Stunde kein guter Deal: Die Erstnotiz hat die Aktie seitdem nie gesehen. Vor Kurzem veröffentlichte der Bestandshalter von Büroimmobilien allerdings für Nachrichten, die für Aufsehen sorgten. Zum einen kündigte man eine Beteiligung an der wesentlich größeren CG-Gruppe an. Zum anderen holte die Gesellschaft Norbert Kickum als Vorstand ins Boot. Der war unter anderem schon Vorstand bei der Aareal Bank. Warum er jetzt bei Consus sein Geld verdient und was der Deal mit der CG-Gruppe bringen könnte, darüber sprach mit ihm DER AKTIONÄR.

DER AKTIONÄR: Consus hat angekündigt, sich mit 50 Prozent am Immobilienentwickler CG-Gruppe zu beteiligen. Was ist die Idee dahinter?

Norbert Kickum: Consus will damit eine geschäftliche Gelegenheit nutzen, die so schnell wahrscheinlich nicht wieder kommt. Wir wachsen mit einem Schlag in eine komplett neue Dimension. Aus einem im Aufbau befindlichen Bestandshalter wird ein großer, integrierter Immobilienkonzern, bei dem sich das Bestandsportfolio und eine herausgehobene Position im Development-Bereich mit einer aktuellen Pipeline von 4,7 Milliarden Euro ergänzen. 

Worin besteht die Ergänzung?

Die Ergänzung sieht wie folgt aus: Das bestehende Geschäftsmodell der Consus aus einem Value-add-Ansatz sichert uns laufende Mieteinnahmen. Daneben erwerben wir Immobilien aus Sondersituationen, die ein überdurchschnittliches Wertsteigerungspotenzial aufweisen. Dieses wird ergänzt durch die hochinteressanten und substantiellen Erträge des Developers CG mit seiner langjährigen Expertise als Projektentwickler mit eigener Baukompetenz. Das Geschäftsmodell der CG-Gruppe ist insbesondere mit Blick auf den sehr großen Bedarf an geeigneten Wohnungsbauimmobilien herausragend und eröffnet somit heutigen wie auch zukünftigen Aktionären der Consus ein Investment in den noch hochfragmentierten Developermarkt in Deutschland. Zudem können auch Synergien für die Consus auf der Finanzierungsseite gehoben werden.

Bei all diesen Vorteilen – der Aktienkurs von Consus ist nach der Meldung erst einmal abgetaucht …

Hat sich aber auch schnell bei hohen Umsätzen wieder erholt. Aus meiner Sicht spielen hier verschiedene Aspekte eine Rolle: Die Informationen zur geplanten Transaktion waren zunächst etwas dünn. Das hat Investoren verunsichert. Nun erläutern wir die Potenziale und Vorteile intensiv und gewinnen damit Vertrauen.

Vielleicht schätzt mancher Investor das Entwicklungsgeschäft als recht riskant ein?

So, wie die CG-Gruppe es betreibt, ist es das nicht. Ganz im Gegenteil: Die CG-Gruppe ist kein spekulativer Landbanker. Das Unternehmen erwirbt interessante Grundstücke, entwickelt und bebaut diese und realisiert häufig Verkäufe an institutionelle Investoren, unter anderem durch Forward Sales. Das heißt, die Immobilien werden schon vor Baubeginn an Pensionskassen und Versicherungen verkauft. Das mag manchmal einen Prozentpunkt Rendite kosten, minimiert aber das Risiko, gerade mit Blick auf unterschiedliche Marktphasen, ungemein. Zudem erfolgt die Entwicklung und Bebauung von Wohnungsbauprojekten zunehmend digitalisiert (Stichwort BIM) und zukünftig auch unter Einsatz von vorgefertigten Bauelementen. Das hat eine industrielle und planbare Qualität, die der CG-Gruppe eine Position als ein Innovationsführer in der Branche sichert. Die CG-Gruppe schafft somit eine Kostenführerschaft bei der Erstellung von Wohnungsbauprojekten und sichert dadurch ihre Ertragsmagen ab.

Sie selbst sind als CEO ja ganz frisch im Amt, waren vorher im Vorstand der Aareal Bank, Vorstand der Bad Bank der Hypo Real Estate und Sprecher der Geschäftsführung der Airbus Group Bank. Warum jetzt die "kleine" Consus?

Ich gehe davon aus, dass wir nicht klein bleiben werden. Wir haben ein Geschäftsmodell, das es so an der deutschen Börse nicht gibt und es reizt mich ungemein, dieses Potenzial der Consus weiter zu entwickeln und zu heben. Die Aufgabe ist unglaublich spannend und mit meinem Netzwerk in der Finanz- und Immobilienbranche bin ich mir sicher, nicht zuletzt als Aufsichtsratschef der CG-Gruppe und in enger Abstimmung mit dem Vorstand der CG-Gruppe , einen guten Beitrag zum weiteren Erfolg der Consus zu liefern.

Welche möglichen Stolpersteine sehen Sie denn noch?

Die Umsetzung der Transaktion sehe ich optimistisch. Wir benötigen noch Beschlüsse auf der Hauptversammlung, haben aber bereits von vielen sehr großen Aktionären Zustimmung signalisiert bekommen. Und danach müssen wir hart arbeiten. Die Ausgangsbasis ist hervorragend, wir sollten aber keine Fehler machen – und das werden wir auch nicht.

Vielen Dank für das Gespräch.

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