Die Aktie von Heidelberg Materials hat nach einer charttechnisch durchaus gesunden Korrektur in den vergangenen Handelstagen wieder etwas Fahrt aufgenommen. Ob sich der zuletzt positive Trend fortsetzen wird, dürfte sich auch am morgigen Tag entscheiden. Denn dann legt der Baustoffriese seine Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Jahres vor.
Laut den vom Unternehmen zur Verfügung gestellten Daten sehen Analysten den Umsatz im dritten Quartal im Schnitt bei knapp 5,9 Milliarden Euro und damit rund zwei Prozent über dem Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (bereinigtes EBIT) dürfte mit fast 1,16 Milliarden Euro um gut drei Prozent zulegen. Für das Gesamtjahr 2025 rechnen die Experten im Schnitt mit einem Umsatz von 21,8 Milliarden Euro und mit einem operativen Gewinn von knapp 3,4 Milliarden Euro. Das wäre jeweils mehr als ein Jahr zuvor.
In den kommenden Jahren will der Baustoffkonzern profitabler werden. Bis 2030 soll der operative Gewinn (bereinigtes EBIT) im Schnitt jährlich um sieben bis zehn Prozent wachsen. 2024 legte das operative Ergebnis noch um sechs Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zu. Für das laufende Jahr erwartet das Management ein operatives Ergebnis von 3,25 Milliarden bis 3,55 Milliarden Euro. Dazu beitragen sollen neben Preiserhöhungen vor allem geringere Kosten.
Im zweiten Quartal hatte das Unternehmen laut des Vorstandsvorsitzenden Dominik von Achten insbesondere von dem vor einem Jahr angekündigten Sparprogramm profitiert. Heidelberg Materials will bis Ende 2026 unter anderem mit einer geringeren Klinkerherstellung, der Verbesserung der Produktion und einem Personalabbau eine halbe Milliarde Euro jährlich einsparen.
Indes passt der Vorstand wegen des deutlichen Absatzrückgangs bei Zement in Europa sowie der verstärkten Ausrichtung des Zementportfolios hin zu CO2-reduzierten Produkten seine Herstellung in mehreren Werken an. So wurde jeweils die Klinkerproduktion in Hannover und im nordspanischen Werk Añorga eingestellt. Die französischen Werke in Beffes und Villiers-au-Bouin sollten im Oktober 2025 geschlossen werden.
Hingegen will der DAX-Konzern im nordamerikanischen Markt weiter wachsen. So arbeiten die Heidelberger daran, den kanadischen Baustoffhersteller Burnco Rock Products und Vermögenswerte von der kanadischen Betonrecyclingfirma Concrete Crushers zu übernehmen. Im April haben die Heidelberger Giant Cement gekauft, einen Zementhersteller an der Ostküste der USA mit starkem Fokus auf den Einsatz von aus Abfällen gewonnenen Sekundärbrennstoffen. Im vergangenen Jahr hatte Heidelberg Materials alleine in den USA fünf Unternehmen übernommen. Hinzu kam auch eine Firma in Kanada.
DER AKTIONÄR hält weiterhin an seiner Einschätzung für die Anteilscheine von Heidelberg Materials fest: Die Perspektiven für den Baustoffriesen bleiben sehr gut. Zudem ist die Bewertung im Branchenvergleich immer noch günstig. Der DAX-Titel bleibt nach wie vor attraktiv. Der Stoppkurs kann zur Gewinnsicherung vorerst noch bei 145,00 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX
05.11.2025, 08:22