Es läuft operativ weiterhin rund bei Heidelberg Materials. Im ersten Quartal hatte der DAX-Konzern in einem sehr schwierigen Marktumfeld Umsatz und Gewinn erneut steigern können. Die breite Aufstellung des Baustoffriesen in vielen Ländern der Welt hat sich wiederholt bezahlt gemacht. Und nun gibt es auch immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer aus Deutschland.
So hat das Bauhauptgewerbe im Mai von steigenden Aufträgen und Umsätzen profitiert. Der Auftragseingang wuchs gemessen am Vorjahresmonat preisbereinigt um 5,3 Prozent und der Umsatz um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. In den ersten fünf Monaten des Jahres stieg der Umsatz damit verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 2,8 Prozent. Zum Vormonat April stagnierte allerdings der Auftragseingang (minus 0,5 Prozent) gemäß der Statistik, die Betriebe mit mindestens 20 Beschäftigten berücksichtigt. Die Branche hofft natürlich mit sinkenden Zinsen und Milliardenausgaben des Bundes für Infrastruktur wieder auf mehr Rückenwind.
"Im Verlauf des zweiten Quartals 2025 bleibt der Orderzugang aufwärts gerichtet, auch wenn das Tempo etwas nachgibt", sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Baugewerbeverbands ZDB. Während sich im Wohnungsbau eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau abzeichne, schwanke die Lage im Wirtschaftsbau und öffentlichen Bau. Hier wirkten sich Großprojekte maßgeblich aus.
Für das laufende Jahr zeigte sich der Vorstandsvorsitzende Dominik von Achten indes zuversichtlich. Im Rahmen der Bekanntgabe der Zahlen im Frühjahr betonte er: „Wir blicken mit Optimismus auf den weiteren Jahresverlauf und gehen von einer anhaltenden Stabilisierung der Nachfrage in unseren Kernmärkten aus. Gleichzeitig setzen wir weiterhin auf Preisanpassungen sowie ein striktes Kostenmanagement.“ Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand „mit einem Ergebnis des laufenden Geschäftsbetriebs in einem Korridor von 3,25 bis 3,55 Milliarden Euro“.
Indes gab es gestern auch noch einen positiven Analystenkommentar vom Analysehaus Jefferies. Expertin Glynis Johnson hat die Einstufung für die Aktie von Heidelberg Materials auf "Buy" mit einem Kursziel von 217,70 Euro belassen. Die Konsensschätzungen für den operativen Gewinn (Ebitda) im zweiten Quartal stimmten mit ihren Erwartungen überein, betonte Johnson am Donnerstag anlässlich der am 31. Juli anstehenden Geschäftszahlen.
Operativ läuft es bei Heidelberg Materials weiterhin, die mittel- bis langfristigen Aussichten sind durchaus gut. Allerdings sollten die kurzfristigen Risiken nicht unterschätzt werden. So belastet die aktuelle Dollar-Schwäche das Konzernergebnis. Zudem hofft auch Heidelberg Materials aus den verschiedensten Gründen endlich auf eine vernünftige Einigung im Zollkonflikt der USA mit Europa. Gelingt dies nicht, dürfte es mit dem stark gelaufenen DAX-Titel deutlich nach unten gehen. Indes bleibt es dabei: Wer bereits investiert ist, kann dabeibleiben. Der Stoppkurs sollte bei 132,00 Euro belassen werden.
Enthält Material von dpa-AFX
25.07.2025, 11:02