Die Aktien der beiden großen deutschen Rückversicherer gehören am Montag zu den größten Verlierern im DAX. Die Papiere von Munich Re liegen am frühen Nachmittag 1,1 Prozent im Minus, die von Hannover Rück verlieren sogar 1,5 Prozent an Wert.
Hintergrund der heutigen Kursverluste ist ein Analystenurteil der britischen Großbank HSBC: Die Experten strichen für beide Titel ihre Kaufempfehlung und stuften sie auf „Hold“ ab. Dabei nannte HSBC konkrete Kursziele: Für Munich Re wird ein fairer Wert von 620 Euro je Aktie gesehen, für Hannover Rück ein Kursziel von 290 Euro.
Ein Blick auf das generelle Stimmungsbild der Analysten zeigt: Bei Munich Re liegt der durchschnittliche Zielkurs derzeit bei 591,80 Euro – und damit mehr als fünf Prozent unter dem aktuellen Aktienkurs. Bei Hannover Rück liegt der durchschnittliche Zielkurs hingegen bei 283,86 Euro und damit rund drei Prozent über dem derzeitigen Börsenpreis.
Bei Munich Re sorgt eine vorab veröffentlichte Rede zur Hauptversammlung am 30. April für Aufsehen. „Wir müssen aber darauf vorbereitet sein, dass sich das organische Wachstum etwas abschwächt“, sagt darin Vorstandschef Joachim Wenning. Anorganisches Wachstum in Form von Übernahmen bleibe daher eine Option.
Wenning erinnerte an die im März angekündigte Übernahme des US-Digitalversicherers Next Insurance für 2,6 Milliarden Dollar, mit der die Tochter Ergo den Einstieg in den amerikanischen Markt plant. Damit habe man „bereits ein deutliches Zeichen gesetzt“. Darüber hinaus zeigte sich Wenning offen für weitere Akquisitionen, insbesondere im Bereich der neuen Spezialversicherungssparte GSI.
Munich Re ist eine laufende Empfehlung. Die Aktie ist kurzfristig zwar sehr weit gelaufen. Langfristig orientierte Anleger halten an dem Qualitätstitel aber fest. Hannover Rück wurde hingegen ausgestoppt. Das kurzfristige Potenzial scheint auch hier weitestgehend ausgeschöpft. Anleger beobachten das Geschehen vorerst von der Seitenlinie.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.