Das dänische Unternehmen Gubra rechnet mit einem schwächeren Forschungsdienstleistungsgeschäft im zweiten Halbjahr. In der Folge kassiert die Gesellschaft die Ziele für 2025 deutlich. Doch das Hauptaugenmerk der Firma, die von einem Mega-Deal mit AbbVie im ersten Halbjahr profitieren konnte, liegt auf der eigenen Pipeline.
Im zweiten Quartal erzielte Gubra einen Umsatz von 2,44 Milliarden Dänische Kronen (327 Millionen Euro), was einem Plus von 4.279 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (55,6 Millionen Kronen) entspricht. Beim EBIT wies Gubra im zweiten Jahresviertel ein Plus von 2,27 Milliarden Kronen (304 Millionen Euro) aus. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Minus von knapp 20 Millionen Kronen angefallen.
Maßgeblich zum positiven Abschneiden der Gruppe hat ein Lizenzdeal mit dem Pharma-Riesen AbbVie gesorgt. Gubra flossen via Vorauszahlung satte 350 Millionen Dollar zu, die im zweiten Quartal verbucht wurden.
Aber: Das Forschungsdienstleistungsgeschäft (CRO) des Unternehmens entwickelt sich nicht so stark wie noch vor wenigen Monaten antizipiert. Die Dänen erwarten in diesem Segment nun einen Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Zuvor stellte die Firma noch ein Plus zwischen zehn und 20 Prozent in Aussicht. Die EBIT-Marge für das Business soll nun bei etwa 20 Prozent liegen. Auch hier hatte sich Gubra zuvor mit einer Marge zwischen 25 und 31 Prozent deutlich mehr ausgerechnet.
Nächster Coup voraus?
Im Quartalsbericht hebt Gubra erneut ein weiteres spannendes unverpartnertes Programm hervor: UCN2. Hinter dem Flaggschiffprojekt GUBamy, welches sich planmäßig entwickelt, könnte der Wirkstoff für den nächsten Geldregen für Gubra im Falle einer Auslizenzierung sorgen.
"Wir sind ebenso begeistert von unserem nächsten internen Programm zur Bekämpfung von Fettleibigkeit, UCN2, das auf eine hochwertige Gewichtsabnahme abzielt. Präklinische Studien an Tiermodellen haben gezeigt, dass UCN2-Analoga, wenn sie allein verabreicht werden, selektiv die Fettmasse reduzieren und gleichzeitig den Aufbau von fettfreier Körpermasse fördern. In Kombination mit anderen Wirkstoffen gegen Adipositas hat UCN2 die einzigartige Fähigkeit gezeigt, den Verlust an fettfreier Masse vollständig zu verhindern, der typischerweise bei diätinduzierten adipösen Ratten auftritt, die mit Wirkstoffen wie GLP-1-Rezeptoragonisten behandelt werden", so der scheidende Gubra-Chef Henrik Blou. Im ersten Quartal 2026 soll das UCN2-Programm in die klinische Phase 1 überführt werden.
Die Aktie von Gubra reagiert auf die CRO-Gewinnwarnung gerade einmal mit einem Minus von knapp fünf Prozent. Kein Wunder, richtet sich der Fokus unlängst auf die hochinteressanten Forschungsprojekte des Unternehmens, allen voran im Adipositas-Bereich. Hier könnte die Gesellschaft perspektivisch mit dem UCN2-Programm einen weiteren lukrativen Deal einfädeln. Die Investmentstory hat nach wie vor Charme, wenngleich sich das Chartbild zuletzt wieder eingetrübt hat. Spekulativ ausgerichtete Anleger mit Weitblick können nach wie vor zugreifen (Stopp: 39 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Gubra befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
21.08.2025, 09:40