Borussia Dortmund ist wie befürchtet sehr holprig in die neue Bundesliga-Saison gestartet. Der Druck auf den Verein, den an vielen Stellen äußerst dünn besetzten Kader endlich nachhaltig zu verstärken, wächst in den letzten Tagen des Transferfensters immer mehr. Hingegen startete Juventus Turin gut in die neue Saison.
So gewann der italienische Rekordmeister sein Auftaktspiel zuhause gegen Parma mit 2:0. Nach einer eher mäßigen ersten Hälfte sorgte eine sehr starke zweite Halbzeit für die drei Punkte. Zunächst traf der wohl wichtigste Neuzugang des Sommers in seinem ersten Pflichtspiel, der 25-jährige Kanadier Jonathan David. Ihn konnten sich die Turiner trotz sehr großer Konkurrenz ablösefrei aus Lille sichern. Sein Vertrag lief aus, sein Marktwert wird auf knapp 45 Millionen Euro geschätzt. Das zweite Tor erzielte Dusan Vlahovic, den die Turiner aber wegen seines hohen Gehalts gerne noch verkaufen würden. Denn dies war und ist weiterhin eines der größten Ziele des Clubs: die Gehaltskosten, die seit dem Wechsel von Cristiano Ronaldo nach Italien 2018 komplett aus den Fugen geraten sind, wieder deutlich zu verringern, sodass man wieder nachhaltig Gewinne erzielen kann.
Auch beim BVB wäre ein derartiger Schritt eigentlich notwendig. Zu viele Mitläufer oder Ersatzspieler erhalten in Dortmund mitunter außerordentlich üppige Gehälter. Doch darum wird sich das den kompletten Sommer wenig effektive Vorstandsteam des BVB erstmal keine Gedanken machen können. Vielmehr gilt es, auf den letzten Metern noch irgendwie die seit längerer Zeit offensichtlichen Baustellen im Kader abzudecken. So ist schon seit vielen Wochen bekannt, dass gleich drei wichtige Innenverteidiger (Nico Schlotterbeck, Emre Can und Niklas Süle) längere Zeit fehlen werden. Dennoch wurde bisher kein Ersatz verpflichtet. Nun erhielt der 20-jährige Verteidiger Filippo Mane in seinem Debüt auf St. Pauli am Samstag auch noch die rote Karte und ist damit vorerst gesperrt. Im Zuge dessen verspielte der BVB eine 3:1-Führung und rettete das 3:3 gegen einen voraussichtlichen Abstiegskandidaten gerade noch so über die Zeit. Der Auftakt macht alles andere als Mut für die kommende Saison.
Der Trend der Vorbereitung hat sich bestätigt. Juventus Turin dürfte in dieser Saison wieder zur Spitzengruppe gehören. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Team erneut für die finanziell immer lukrativer werdende Champions League qualifiziert, ist sehr hoch. Dies kann man beim BVB hingegen nicht behaupten. Grundsätzlich bleiben Fußball-Aktien nur für nervenstarke Anleger geeignet. Aktuell erscheinen die Juventus-Papiere etwas attraktiver (Stoppkurs: 2,20 Euro). Wer beim BVB investiert ist, sichert die Position mit einem Stopp bei 3,10 Euro ab.
25.08.2025, 09:10