Gleich zwei Marktanalysten sind sich sicher, dass der US-Dollar sein Hoch erreicht hat und Gold in 2023 weiter profitieren wird. Neben einer sich abschwächenden Wirtschaftsleistung und der geopolitischen Unsicherheiten sehen die beiden Analysten das Thema Inflation – im Gegensatz zu vielen anderen - noch nicht als erledigt.
Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege, sowie Imaru Casanova, stellvertretender Portfoliomanager bei VanEck, sehen mehrere Gründe dafür, dass der Dollar seinen Höchststand erreicht hat.
Die bullischen Aussichten ergeben sich aus der Tatsache, dass der Goldpreis sich stabil über der Marke von 1.900 Dollar pro Unze hält, während der Dollar-Index bei etwa 102 handelt.
Die Strategen erwarten laut ihrem Bericht eine weitere Abschwächung des US-Dollars, falls sich eine Rezession entwickelt.
Die steile inverse Renditekurve und die Auswirkungen der aggressiven Geldpolitik der Federal Reserve sind zwei wesentliche Gründe, warum die beiden Analysten im neuen Jahr mit einer schwachen Wirtschaftstätigkeit rechnen.
"In nur neun Monaten seit Beginn der verschärften Finanzbedingungen kam es zum Zusammenbruch des Immobilienmarktes, zum Absturz von Kryptowährungen, zum Derivatdebakel für britische Pensionsfonds und zum Zusammenbruch einer großen Kryptowährungsbörse. Welche Risiken werden die nächsten neun Monate mit sich bringen, wenn eine sich abschwächende Wirtschaft hinzukommt", so die Analysten.
VanEck sieht auch eine wachsende geopolitische Unsicherheit, die auf dem US-Dollar lastet, da seine Rolle als Weltreservewährung weiterhin angeschlagen ist.
"Seitdem westliche Sanktionen mehr als die Hälfte der russischen Devisenreserven in Höhe von 500 Milliarden Dollar eingefroren haben, wächst die Zurückhaltung, sich bei Devisenreserven und Handel auf den US-Dollar zu verlassen", so Foster und Casanova. "Viele Länder sehen keine Garantien dafür, dass die USA den Dollar nicht als Vergeltungsmaßnahme für ein zukünftiges Vergehen einsetzen. Wenn sich diese neue Weltordnung entwickelt, könnte die Nachfrage nach US-Staatsanleihen, die es den USA ermöglichen, ihren defizitären Lebensstil aufrechtzuerhalten, zurückgehen."
Zusammen mit der Schwäche des Dollar erwartet VanEck, dass die anhaltende Inflationsgefahr Gold zu einer attraktiven Absicherung für den Erhalt des Vermögens macht. Nach Ansicht der Analysten ist es unwahrscheinlich, dass die Federal Reserve die Inflation in den Griff bekommen hat. Sie wiesen darauf hin, dass die wachsende Verschuldung der Regierung, die mit 31,3 Billionen Dollar inzwischen 124 Prozent des BIP erreicht hat, zu einer erheblichen Belastung wird.
Die beiden Analysten gehen aus verschiedenen Gründen von einem weiter fallenden Dollar aus. Das sollte sich positiv auf den Goldpreis auswirken. Auch DER AKTIONÄR bleibt bullisch für das Edelmetall und deren Produzenten. Die beste Auswahl an Minenaktien finden Anleger im Goldfolio von Edelmetallexperte Markus Bußler.