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26.02.2018 Alfred Maydorn

Geely, Daimler, BYD, Tesla – welche Aktien man jetzt haben muss – und welche nicht

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BYD

Aus der heutigen Ausgabe von Maydorns Meinung: In die Autobranche ist ordentlich Bewegung gekommen. Die Machtverhältnisse beginnen sich zu verschieben. Wer hätte es vor einigen Jahren für möglich gehalten, dass ein erst vor 16 Jahren gegründeter Autokonzern aus China sich mit fast zehn Prozent beim deutschen Traditions-Autokonzern Daimler beteiligt. Und irgendwie hätten viele auch heute eher eine Beteiligung in die andere Richtung erwartet. 

Aber die deutschen Autobauer waren jahrelang zu vorsichtig, man kann auch sagen zu zögerlich, mit Beteiligungen an anderen Autokonzernen, insbesondere bei chinesischen Autobauern. Zahlreiche Gespräche und Verhandlungen blieben – insbesondere bei Daimler – ohne Ergebnis. Geely hat jetzt einfach den Spieß umgedreht – und dass sogar gegen den Willen von Daimler. Denn die Stuttgarter hatten Geely vor einigen Monaten eine Absage erteilt, als die sich ganz offiziell per Kapitalerhöhung bei Daimler einkaufen wollten. 

Geely setzt auf Elektromobilität

Jetzt hat sich Geely über die Börse insgesamt 9,69 Prozent der Daimler-Aktien zusammengekauft und ist damit zum größten Anteilseigner aufgestiegen. Und die Beteiligung dürfte keineswegs „still“ bleiben, Geely will zukünftig mitentscheiden, wo die Reise von Daimler hingehen soll. Das machte Geely-Chef Li Shufu zwar freundlich aber doch bestimmt deutlich: „Insbesondere freue ich mich, Daimler auf dem Weg zu einem der weltweit führenden Anbieter von Elektromobilität zu begleiten.“ Schon Volvo hat Geely nach der kompletten Übernahme im Jahr 2010 auf Elektromobilität getrimmt. Ab 2019 soll bei den Schweden kein Auto mehr ohne Elektromotor die Werke verlassen. 

Die Börse feiert Geely, nicht Daimler

An der Börse wird der Einstieg von Geely bei Daimler gefeiert. Die Aktie von Geely schießt heute an der Börse in Hongkong um zeitweise über acht Prozent nach oben. Und Daimler? Gerade einmal um knapp zwei Prozent hat die Aktie am Freitagnachmittag zugelegt, als die Geely-Beteiligung bekannt wurde. Und diesen Gewinn hat die Aktie mittlerweile komplett wieder abgegeben. Das ist ungewöhnlich, denn in der Regel steigt die Aktie des Papiers, dessen Aktien gekauft wurden deutlich stärker als die des Aufkäufers. 

BYD steigt mit

Der starke Anstieg von Geely beflügelt auch die Aktie von BYD. Die Aktie des Daimler-Partners legte heute in Hongkong ebenfalls kräftig zu. Die Kooperation von Daimler und BYD soll übrigens trotz des Geely-Einstiegs fortgesetzt werden. Aber so richtig erfolgreich ist das Elektroauto-Joint-Venture „Denza“ nicht. BYD fokussiert sich lieber auf seine alleine entwickelten Elektromodelle und Daimler scheint das irgendwie gar nicht so unrecht zu sein. 

Tesla macht's allein in China

Tesla kommt anscheinend auch ohne Partner sehr gut in China voran. Im vergangenen Jahr hat man die Umsätze dort von 1,07 auf 2,03 Milliarden Dollar nahezu verdoppelt. Das Netz an Ladestationen wurde massiv ausgebaut. Mittlerweile gibt es in China über 1.000 schnell ladende Supercharger und 2.000 sogenannte Destination-Charger in Hotels, Restaurants oder Einkaufszentren. Die zunehmende China-Fantasie war der Hauptgrund, warum die Tesla-Aktie in den vergangenen zwei Wochen um 13 Prozent zulegen konnte und am Freitag mit 352 Dollar das Jahreshoch von 360 Dollar fast wieder erreicht hat. 

Welche Aktie ist ein Kauf?

Bleibt die Frage, wie es weitergeht mit den Autowerten. An meiner Einschätzung hat sich wenig geändert: Tesla und BYD sind als weltweit führende Verkäufer von Elektroautos weiterhin erste Wahl, bei Geely bin ich mir angesichts der mittlerweile schon recht ambitionierten Bewertung nicht ganz sicher, ob ich die Aktie jetzt noch kaufen würde und Daimler ist für mich mittlerweile ein klarer Verkauf. Man muss sich nur einmal fragen, wo die Aktie jetzt stünde, wenn Geely in den zurückliegenden Wochen und Monaten nicht massiv Daimler-Aktien über die Börse gekauft hätte. Und ob Daimler der Einstieg von Geely zukünftig in voranbringt oder eher zu Verunsicherung führt, muss noch sich erst zeigen. Eine „stressfreie Beziehung“ wird es sicherlich nicht. 

Tesla, BYD, Lithium, Kobalt – alles in einem Depot

Wer an die Zukunft des Elektroautos glaubt und von dieser Entwicklung profitieren möchte, der sollte nicht nur Aktien von Tesla und BYD kaufen, sondern auch Aktien von Unternehmen, die sich mit den Rohstoffen beschäftigen, die man für die Elektrifizierung des Automobils benötigt – und das sind vor allem Lithium und Kobalt. Genau das habe ich getan und schon vor geraumer Aktien von drei Lithium- und zwei Kobalt-Unternehmen in des E-Mobility-Depot des maydornreport gekauft. Trotz zum Teil recht ordentlicher Kurssteigerungen sind alle Werte auch auf dem erhöhten Niveau noch kaufenswert. 

Wenn Sie wider Erwarten noch immer kein Abonnent des maydornreport sind, dann sollten Sie das ändern. Allen, die heute (Montag) bis 16 Uhr ein 3-Monats-Abo abschließen, sende ich umgehend die aktuelle Ausgabe zu, in der sich nicht nur das komplette E-Mobility-Depot befindet, sondern auch eine ausführliche Analyse, wer die besten Karten im Wettlauf um die Marktführerschaft bei Elektroautos hat. 

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