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09.04.2014 Thorsten Küfner

Gazprom: Noch mehr Erdgas für Europa

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Während Westeuropa wegen der angespannten Lage im Konflikt zwischen der Ukraine und Russland aufgeregt nach Alternativen zu russischem Erdgas sucht, bleibt Gazprom gelassen. Der weltgrößte Gasproduzent wirbt mittlerweile sogar offensiv für eine weitere Pipeline nach Westeuropa.

Neben der Ostseepipeline (North Stream) von Russland nach Deutschland will Gazprom nun endlich eine Vereinbarung für den Bau der wohl knapp 16 Milliarden Euro teuren Pipeline namens South Stream erzielen. Durch diese soll in Zukunft fast die Hälfte des gesamten russischen Erdgases für Westeuropa durchgeleitet werden. Die Pipeline soll Gas – an der Ukraine vorbei – nach Italien leiten.

„Transitrisiken vermeiden“

Gazprom-Generaldirektor Alexander Medwedew warb kürzlich vor Investoren in London: „Ohne den Bau von South Stream können wir Transitrisiken nicht vollständig vermeiden. Deshalb sind wir so zuversichtlich, dass dieses Projekt 2015 gestartet werden kann." Auch der Chef der BASF-Tochter Wintershall, die bereits an North Stream beteiligt ist, betonte: „Die Verhandlungen sollten beschleunigt und nicht verzögert werden.“

Die EU zögert verständlicherweise allerdings noch, da die Abhängigkeit von russischen Gasimporten, die ohnehin schon knapp 30 Prozent des Bedarfs ausmachen, durch den Bau dieser Pipeline langfristig zementiert würde. Nachdem zwischen den Verhandlungspartner lange Zeit Eiszeit herrschte, kam es unter der Leitung von EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Dienstag zu einem Treffen mit Gazprom-Vertretern.

Europa braucht Gazprom auch in Zukunft

Ob es wirklich zeitnahe zum Bau einer weiteren Pipeline für russischen Gas nach Westeuropa kommen wird, ist aktuell eher unwahrscheinlich. Sehr wahrscheinlich ist allerdings, dass Europa noch über Jahre hinweg Gazprom braucht. Flüssiggasimporte (LNG) aus den USA oder arabische Ländern dürften wesentlich teurer sein als das „Pipeline-Gas“ von Gazprom. Die Aussichten für Gazprom bleiben also langfristig weiterhin gut, zumal womöglich mit China bald ein neuer, riesengroßer Markt erschlossen werden könnte.

Mutige, langfristig orientierte Anleger können bei Gazprom weiterhin zugreifen (Stopp: 3,70 Euro). Für konservative Anleger bleibt die Aktie hingegen ein zu heißes Eisen.

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