Ferrari: Noch einsteigen?

Ferrari: Noch einsteigen?
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Jochen Kauper 27.10.2025, 15:33 Jochen Kauper

Ferrari CEO Benedetto Vigna konnte die Erwartungen der Investoren auf dem Kapitalmarkttag am 9. Oktober nicht erfüllen. Die Aktie ging um mehr als 20 Prozent in die Knie. In der Folge hat sich das Papier stabilisiert und wieder den Weg nach oben eingeschlagen. Lohnt sich der Einstieg noch?

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Quelle: Ferrari

Ferrari hat seine langfristigen Ziele auf dem Kapitalmarkttag neu definiert. Der Luxusauto-Hersteller rechnet beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im Jahr 2030 mit einem Wert von mindestens 3,6 Milliarden Euro. Experten hatten bisher im Schnitt mit 4,3 Milliarden Euro deutlich höhere Erwartungen an die kommenden Jahre. Folge: Die Aktie fiel um rund 20 Prozent zurück. Zwar sei bereits eine vorsichtigere Prognose bis 2030 erwartet worden, doch die dann bekanntgegebenen Ziele für Umsatz und operatives Ergebnis hätten deutlich darunter gelegen, schrieb Zuzanna Pusz von der UBS. „Die Ferrari-Ziele für 2030 lassen zu wünschen übrig, bieten aber Raum für Verbesserungen“, kommentierte Micheal Dean von Bloomberg Intelligence.

Ferrari
Quelle: Ferrari

Der Einbruch in diesem Monat sei nicht schön gewesen, sagte Flavio Cereda Portfoliomanager bei GAM UK Ltd gegenüber der Nachrichtenagetur Bloomberg. "Ich würde Aktien kaufen, wenn ich noch nicht Anteilseigner wäre", ergänzte der Kapitalmarkt-Experte.

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Quelle: Ferrari

Aus charttechnischer Sicht hat ich das Bild wieder aufgehellt. „Sollte das Tief bei 317,30 Euro als Support halten, dann könnte es eine ähnliche Entwicklung wie im Februar 2024 geben“, sagte Charttechnik-Spezialist Martin Utschneider von Robomarkets Deutschland vor wenigen Tagen. Die Marke hat gehalten. Seitdem hat sich das Papier wieder aufgerappelt und bis 355 Euro zugelegt.

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Quelle: Kyodo/picture alliance/dpa

Anleger richten den Blick nach vorne. Analyst Michael Filatov von Berenberg brachte es auf den Punkt: „Ferrari hat die Prognosen fünf Jahre in Folge übertroffen, die bisherigen Capital Markets Day-Ziele zwei Jahre früher erreicht und wird wahrscheinlich das bisherige Capital Markets Day-EBIT-Ziel für 2026 im Jahr 2025 um 8 Prozent übertreffen. Dies untermauert die Ansicht, dass die neuen Ziele für 2030 konservativ sind“, so der Analyst in seinem Ferrari-Update.

Ferrari (WKN: A2ACKK)

Der Rücksetzer der Ferrari-Aktie aufgrund der etwas niedriger angesetzten Wachstumsraten war sicherlich verständlich, aber dennoch überzogen. Ferrari ist nicht als Auto-Hersteller einzustufen, Ferrari baut Luxus-Produkte im Hermès-Stil. Der Kauf eines Ferraris ist in etwa vergleichbar wie eine exklusive Club-Mitgliedschaft.
Der Schlüssel für den weiteren Verlauf des Aktienkurses sind die neuen Modelle, die 2025 und 2026 ausgerollt werden. Diese werden mit einem deutlichen Preisaufschlag gegenüber den Vorgängermodellen verkauft. Wer investiert ist, bleib dabei. Langfristig ist der aktuelle Kurs noch immer eine interessante Einstiegschance.

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