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Foto: Facebook
19.05.2020 Emil Jusifov

Facebook: Jetzt kann sich Amazon warm anziehen

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Der Social-Media-Riese Facebook sorgt in der Coronakrise für eine positive Schlagzeile nach der anderen. Wie heute bekannt wurde, will Facebook zur Plattform für den Online-Handel werden - und könnte mit seiner gewaltigen Reichweite die Branche aufmischen. Die Facebook-Aktie kann heute deutlich zulegen un befindet sich aktuell weniger als ein Prozent unterhalb ihres Rekordhochs.

Über eine neue Funktion sollen Händler unkompliziert Online-Shops erstellen können, die über Facebook und Instagram erreichbar sind. Dazu kommt "Live Shopping" - die Möglichkeit, Waren in einem Video-Livestream zu verkaufen. Deutschland wird unter den ersten Ländern sein, in denen die Facebook-Shops verfügbar sind, wie das Online-Netzwerk am Dienstag mitteilte.

Das Projekt solle vor allem kleineren Unternehmen helfen, in der Corona-Krise zu überleben, sagte Facebooks Gründer und Chef Mark Zuckerberg der Deutschen Presse-Agentur. "Es ist etwas, woran ich schon länger interessiert war, aber als Covid-19 kam, wurde es wirklich kritisch und dringend." Viele kleinere Unternehmen - deren Werbeanzeigen wichtig für das Geschäft von Facebook sind - stünden vor dem Aus und suchten den Ausweg erstmals im Online-Geschäft. Deswegen sei die Entwicklung von Facebook Shops "drastisch beschleunigt" worden.

Facebook wird die Shopping-Plattform Daten über das Verhalten der Kunden bringen - ähnlich wie bei anderen Angeboten des Online-Netzwerks, wie Zuckerberg betonte. "Wir werden sehen, mit welchen Shops sie interagieren, an welchen Produkten sie interessiert sind, was sie kaufen und so weiter." Derzeit sei aber keine Funktion vorgesehen, um diese Informationen mit Freunden zu teilen, und niemand sonst außer dem Nutzer, dem Shop und Facebook bekomme Zugriff darauf.

Die Einrichtung der Facebook-Shops werde für Händler kostenlos sein, sagte Zuckerberg. Gebühren würden lediglich etwa für Bezahlfunktionen fällig - "aber dabei geht es größtenteils darum, unsere Kosten zu decken".

Facebook (WKN: A1JWVX)

In der Krise zeigt Facebook zu welch einer großen Innovationskraft es fähig ist. Nach der Einführung der Gaming-Plattform und Aufrüstung von Instagram, mischt Facebook nun im E-Commerce-Markt mit. Damit macht der Social-Media-Riese einen weiteren Schritt in Richtung einer breiteren Geschäftsausrichtung und Diversifikation des Produktportfolios.

Aufgrund der enormen Nutzerbasis sieht DER AKTIONÄR durchaus gute Chancen für den Social-Media-Riesen, sich ein Stück vom E-Commerce-Kuchen abzuschneiden. Denkbar wäre, dass Facebook künftig nicht nur an Werbeeinnahmen, sondern auch an Verkaufsprovisionen mitverdient. Damit würde Facebook keinem Geringeren als dem E-Commerce-Giganten Amazon Konkurrenz machen. Für den AKTIONÄR bleibt das Facebook-Papier ein Basisinvestment.

(Mit Material von dpa-AFX)

Wer etwas breiter in Big Tech investieren will, kann einen Blick auf den GAFAM-Index werfen. Der vom AKTIONÄR aufgelegte Index beinhaltet die fünf größten US-amerikanischen IT-Unternehmen: Alphabet (Google), Apple, Facebook, Amazon und Microsoft. Die Aktien werden jährlich gleichgewichtet, um Klumpenrisiken zu vermeiden. Dividenden werden bei der Index-Berechnung allerdings nicht berücksichtigt. Der GAFAM Index hat seit der Auflegung rund 137 Prozent zugelegt.


Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte:

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.

Der Autor Emil Jusifov hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.

Hinweis auf potenzielle Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Preis der Finanzinstrumente wird von einem Index als Basiswert abgeleitet. Die Börsenmedien AG hat diesen Index entwickelt und hält die Rechte hieran. Die Börsenmedien AG hat mit Morgan Stanley als Emittent des Finanzinstruments eine Lizenzvereinbarung geschlossen, wonach die Börsenmedien AG Morgan Stanley eine Lizenz zur Verwendung des Index erteilt. Die Börsenmedien AG erhält insoweit von Morgan Stanley Vergütungen.

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