Die Experten der Prior Börse erinnern an den herben Fehlschlag mit dem Medikamenten-Kandidaten DiaPep, der gegen Diabetes eingesetzt werden sollte, und den Betrug des Auslizenzierungs-Partners Andromeda. Vergleichsweise kurze Zeit vor dem Zulassungsprozess stellte sich heraus, die israelische Biotechnologiefirma hatte Studiendaten gefälscht. Evotec forscht allerdings auch im Auftrag von Pharmafirmen an Wirkstoffen. Mit diesen regelmäßig bezahlten Dienstleistungen erlöst das Unternehmen zwei Drittel des Umsatzes. Mit diesen Umsätzen wiederum schafft es Evotec, jährlich 15 Millionen Euro in die Entwicklung eigener Kandidaten zu investieren. Das Geschäftsmodell von Evotec ist auch nach dem Wegfall von DiaPep weiter in Ordnung, denn das Unternehmen arbeitet an ungefähr 30 Wirkstoffkandidaten, die gemeinsam mit großen Pharmafirmen wie Novartis, Astra Seneca oder Bayer entwickelt werden. Vorstandsvorsitzender Dr. Werner Lanthaler ist zwar von dem bisherigen Jahresverlauf enttäuscht. Unter anderem erhielt der Konzern bislang nur fünf Millionen Euro an sogenannten Meilenstein-Zahlungen von Partnern. Dr. Lanthaler erwartet jedoch für das vierte Quartal weitere fünf Millionen Euro an diesen schlecht zu planenden Einnahmen aus dem Erreichen von Forschungszielen. Dr. Lanthaler sieht das größte Potenzial derzeit in einer Substanz aus der ein Medikament gegen Alzheimer entstehen und für die es im ersten Halbjahr 2015 Ergebnisse aus einer Studie der Phase II geben soll. Der Lizenzpartner ist in diesem Fall der Pharmakonzern Roche. Das Marktpotenzial für ein erstes wirksames Medikament gegen diese weit verbreitete Demenzerkrankung wird auf acht Milliarden Dollar jährlich geschätzt. Die Meilensteinzahlungen für Evotec beliefen sich in einem solchen Erfolgsfall auf 820 Millionen Dollar. Dazu kommt eine prozentual zweistellige Umsatzbeteiligung. Das Risiko des Scheiterns beträgt zwar, wie üblich, mindestens 50 Prozent, doch durch die breite Produktpipeline kann Evotec einzelne Misserfolge leichter ausgleichen. Angesichts der enormen Chancen des schuldenfreien Unternehmens mit 90 Millionen Euro an flüssigen Mitteln ist der Börsenwert von 400 Millionen Euro eher zu niedrig. Dr. Lanthaler versichert, Evotec sei operativ heute stärker als jemals zuvor. Das sollten Anleger zum Einstieg nutzen.
Evotec: Stark wie nie; Börsenwelt Presseschau IV
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