Die Aktie von Evotec steht am heutigen Dienstag kräftig unter Druck. MIt einem Minus von knapp drei Prozent ist sie der mit Abstand schwächste Wert des Tages im Nebenwerteindex SDAX. Grund ist eine große Aktienplatzierung der Beteiligungsholding des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk.
Novo Holdings platziert insgesamt 9,4 Millionen Evotec-Aktien, was rund fünf Prozent des Grundkapitals entspricht, für 5,10 Euro je Aktie. Dies berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf von ihr eingesehen Unterlagen am Montagabend. Bislang war Novo Holdings laut Bloomberg mit zuletzt 14,9 Millionen Aktien beziehungsweise 8,4 Prozent der Anteile der zweitgrößte Aktionär. Die Holding war im Jahre 2017 im Rahmen einer Kapitalerhöhung größer bei Evotec eingestiegen.
Die Platzierung belastet den Kurs der Aktie von Evotec deutlich. Zuletzt hatte das Papier nach einigen vielversprechenden News an einer Bodenbildung gearbeitet. Mit dem heutigen Kurseinbruch hat die Aktie nun ein neues Mehrjahrstief markiert.
Am Montag hatte Evotec derweil den Abschluss seines bereits angekündigten Verkaufs des Just–Evotec-Biologics-Standorts im französischen Toulouse sowie die Vergabe einer unbefristeten Lizenz auf die eigene Technologieplattform für kontinuierliche Bioproduktion an Sandoz zum 5. Dezember 2025 gemeldet. Das Gesamtpaket besitzt beträchtliches finanzielles Gewicht: Insgesamt könnten mehr als 650 Millionen Dollar fließen – ergänzt um Umsatzbeteiligungen an bis zu zehn Biosimilar-Projekten. Für sechs dieser Wirkstoffe liegt der kombinierte Originalpräparate-Umsatz der Hersteller bei über 90 Milliarden Dollar. Für Evotec ist der Deal ein strategischer Meilenstein. Die Partnerschaft mit Sandoz beschleunigt den Kurs hin zu einem schlankeren, weniger kapitalintensiven Geschäftsmodell und maximiert gleichzeitig den Wert der eigenen Plattformtechnologie. Der Fokus rückt damit noch stärker auf die hochprofitablen Kernbereiche des Unternehmens.
Die jüngsten Abverkäufe haben das Chartbild von Evotec wieder deutlich eingetrübt. Für eine nachhaltige (charttechnische) Trendwende müssen die Hamburger weitere positive News liefern. Der Wirkstoffforscher muss dringend das Vertrauen des Kapitalmarktes zurückgewinnen. Anleger warten klare positive Signale ab.
Heute, 09:33