Evonik rechnet auch nach Beginn des Schlussquartals nicht mit einer kurzfristigen Belebung der Nachfrage. Laut den am Dienstag veröffentlichten endgültigen Zahlen für das dritte Quartal dürfte die Nachfrage bis zum Jahresende schwach bleiben. Belastend wirken weiterhin die Zollpolitik der USA, die schwache Konjunktur in Europa sowie die anhaltende Krise im chinesischen Immobiliensektor.
Bereits Ende September hatte Vorstandschef Christian Kullmann die Prognose für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) auf rund 1,9 Milliarden Euro gesenkt – nach 2,1 Milliarden Euro im Jahr 2024.
Im Zeitraum von Juli bis September sank der Umsatz des Spezialchemiekonzerns um zwölf Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Das bereinigte EBITDA belief sich auf 448 Millionen Euro, rund ein Fünftel weniger als im Vorjahr und im Rahmen der zuvor ausgegebenen Spanne. Hauptgrund war ein rückläufiges Absatzvolumen, während die Verkaufspreise weitgehend stabil gehalten werden konnten. Unter dem Strich stand ein Verlust von 106 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Überschuss von 223 Millionen Euro erzielt worden war.
Um den Ergebnistrend zu stabilisieren, treibt Evonik ein umfassendes Sparprogramm voran. Ziel ist es, die jährlichen Kosten bis Ende 2026 um etwa 400 Millionen Euro zu senken. Das Programm schreite planmäßig voran, teilte das Essener Unternehmen mit. Die Vorteile geringerer Hierarchieebenen und reduzierter Personalkosten seien bereits sichtbar. Bis Jahresende sollen 90 Prozent aller Geschäftsbereiche in die neue Organisationsstruktur überführt sein.
DER AKTIONÄR hält weiter an seiner Einschätzung fest: Anleger sollten weiterhin nicht ins fallende Messer greifen, sondern von der Seitenlinie aus abwarten, bis sich die operativen Geschäftsaussichten für den Chemiekonzern sowie das Chartbild wieder deutlich aufgehellt haben.
04.11.2025, 08:05