Die Aktie der Munich Re steht am Freitag klar am DAX-Ende. Satte fünf Prozent gibt das Papier des Rückversicherungsriesen zeitweise ab. Vorstandschef Wenning sorgt zudem mit klaren politischen Statements für Aufmerksamkeit.
Auf der Hauptversammlung haben die Anleger der Munich Re am Mittwoch beschlossen, für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividende von 20,00 Euro je Aktie auszuschütten. Das entspricht einem Anstieg von 33,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt fließen 2,01 Milliarden Euro an die Aktionäre – und damit 26,7 Prozent mehr als bei der letzten Ausschüttung.
Am Tag der Hauptversammlung schloss die Aktie bei 601,60 Euro. Heute wird das Papier ex Dividende gehandelt, was den Kurs optisch belastet. Vom Gesamtminus von rund 30 Euro am frühen Nachmittag entfallen zwei Drittel allein auf den Dividendenabschlag. Ohne diesen würde lediglich ein Minus von 1,5 Prozent auf der Kurstafel stehen. Die Auszahlung der Dividende an die Aktionäre erfolgt in Kürze.
Vorstandschef Joachim Wenning sorgte auf der Hauptversammlung unterdessen erneut mit politischen Aussagen für Aufsehen. Er sieht die US-Regierung unter Donald Trump als Gegner Europas und Deutschlands und warnt vor einer Schwächung Europas von außen und innen.
„Die chinesische Führung will sie, die russische sowieso und inzwischen unverkennbar auch die amerikanische“, stellte Wenning die USA in eine Reihe mit Peking und Moskau. Im Inneren trügen „politische Extreme in Deutschland und anderen Mitgliedsländern“ zur Erosion bei.
Wenning, der sich ungewöhnlich deutlich politisch äußerte, forderte von der künftigen Bundesregierung, „alle wichtigen Hebel von Umverteilung auf Leistungssteigerung“ umzustellen, um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen – auch wenn das Belastungen für die Bürger bedeute. „Jeder erfolgversprechende politische Weg wird ihnen mehr abverlangen müssen und für viele Verzicht auf liebgewonnene Besitzstände bedeuten“, so Wenning. „Wenn diese Zumutungen nicht kämen, müssten wir uns sorgen.“
Die Aktie der Munich Re hatte zuvor eine beeindruckende Kursrally hingelegt und notierte nahe ihrer Rekordhochs. Nach der aktuellen Korrektur können Anleger zumindest wieder etwas günstiger zugreifen. Ein Muss sind die aktuellen Kurse aber auch jetzt noch nicht. Insgesamt bleibt Munich Re eine Halteposition.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien der Munich Re befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.