So etwas gibt es nur noch selten: Während nahezu alle Analysten mit einem klaren Gewinnrückgang bei der DHL Group im dritten Quartal des laufenden Jahres gerechnet hatten, legte der DAX-Konzern gestern ein höheres Ergebnis als im Vorjahreszeitraum vor. Die Aktie des Logistikriesen schoss danach regelrecht nach oben und schloss knapp neun Prozent höher.
Und geht es nach der US-Bank JPMorgan, so hat die Aktie der DHL Group immer noch Luft nach oben. Expertin Alexia Dogani stuft die Papiere unverändert mit "Overweight" und einem Kursziel von 47,50 Euro ein. Sie rechnet damit, dass sich die Frachtvolumina ab dem zweiten Halbjahr 2026 wieder erholen werden. Dies sollte für eine "Gewinnbelebung" bei der DHL Group sorgen. Zudem werden ihrer Ansicht nach die greifenden Kostensenkungsmaßnahmen am Markt immer mehr honoriert.
Besonders bullish gestimmt sind indes die Experten des Analysehauses Jefferies. Deren Analyst Michael Aspinall hat die Einstufung für die Dividendentitel, die aktuell mit einer Rendite von 4,3 Prozent locken, bei "Buy" belassen. Den fairen Wert sieht er erst bei einem Kurs von 60,00 Euro erreicht. Daraus errechnet sich ausgehend vom gestrigen Schlusskurs ein stattliches Aufwärtspotenzial von 39 Prozent. Er lobte, dass der Bonner Logistikriese trotz etwas geringerer Volumina das operative Ergebnis steigern konnte. Seiner Ansicht nach lag dies vor allem an der starken Kostenkontrolle des Bonner Unternehmens.
Durch den gestrigen Kurssprung konnte die DHL-Aktie endlich aus ihrer monatelangen Seitwärts-Range ausbrechen und dadurch ein frisches Kaufsignal generieren. Gut möglich, dass der Kurs nun zunächst etwas unter Gewinnmitnahmen leiden könnte, doch grundsätzlich hat sich das Chartbild nun natürlich endlich einmal deutlich aufgehellt. Die gestrigen Zahlen und die Aussagen für die kommenden Monate machen durchaus Mut auf eine nachhaltige Wende. Der DAX-Titel ist zudem im Branchenvergleich immer noch relativ günstig bewertet. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 30,50 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
07.11.2025, 08:05