Die Aktie der Deutschen Telekom gibt zur Wochenmitte in einem schwachen Marktumfeld zeitweise um bis zu vier Prozent nach – trotz eines neuen Kursziels von JPMorgan und der heutigen Hauptversammlung. Bis zum Handelsschluss schrumpft der Verlust jedoch deutlich, nachbörslich geht es sogar deutlich nach oben.
Bereits gestern hatte JPMorgan das Kursziel für die Telekom-Aktie von 43 auf 44 Euro angehoben und die Einschätzung „Overweight“ belassen. Zudem steht die Aktie auf der „Analyst Focus List“, da der Konzern eines von zehn großen europäischen Börsenunternehmen sei, die prozentual zweistellige Steigerungsraten beim Gewinn je Aktie erzielen dürften.
Dazu kommt, dass die Deutsche Telekom heute ihre Hauptversammlung abgehalten hat. Dabei hat der Konzern eine Rekordausschüttung von 0,90 Euro Dividende je Aktie beschlossen und einen umfassenden Einblick in die zukünftige Unternehmensstrategie gegeben. Im Zentrum steht der Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um Netzwerke intelligenter, effizienter und selbstheilend zu machen. Dabei fällt das sogenannte „Netz der Netze“ ins Auge, ein aus Cloud heraus gesteuertes und durch KI optimiertes Netzwerk, dass Systemfehler schneller und einfacher erkennen und lösen kann.
Im Zuge der Präsentation betonte der Vorstandsvorsitzende Tim Höttges, dass die Telekom das Rückgrat der digitalen Gesellschaft ist und ein „Weiter so“ nicht genügen würde. Es braucht vielmehr den ständigen Willen zur Veränderung, dabei verwies er auf die internationale Stärke des Konzerns, dessen Geschäftsmodell durch die lokale Kundenbindung weniger anfällig für die in Kraft getretenen US-Handelszölle sei. Zudem will die Telekom auch in Zukunft durch Zukäufe in den USA wachsen. In Aussicht stehen dabei die beiden Glasfaseranbieter Metronet und Lumos, zusammen wollen sie bis 2030 zwischen zwölf und 15 Millionen US-Haushalte mit Glasfaser versorgen und somit die Geschäfte in den USA weiterhin ausbauen.
An der Börse geht es für die Telekom-Aktie am Mittwoch zeitweise um bis zu vier Prozent nach unten. Den Xetra-Handel beendet die Aktie letztlich mit einem Minus von rund einem Prozent. Nachbörslich steigt die Aktie bei Tradegate zeitweise jedoch um rund sechs Prozent gegenüber dem Xetra-Schlusskurs.
Langfristig bleibt die Zukunftsaussicht des Unternehmens positiv, kurzfristig reflektieren die Unsicherheiten am Markt auf die Aktie der Deutschen Telekom ab. Die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 28,74 Euro liegt, agiert dabei als Unterstützungszone. Falls diese durchbrochen wird, wäre eine tiefere Korrektur nicht auszuschließen. Anleger lassen die Gewinne laufen und beachten den Stopp-Kurs bei 28,00 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Telekom.