Ein früherer Investmentbanker fordert von der Deutschen Bank Schadensersatz in Millionenhöhe – wegen angeblicher Karrierenachteile durch ein früheres Strafverfahren in Italien. Obwohl die Angeklagten später freigesprochen wurden, droht dem Geldhaus nun neues juristisches Ungemach. Gilt das auch für die Aktie?
Ein ehemaliger Investmentbanker des Instituts fordert laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel rund 152 Millionen Euro Schadensersatz – wegen angeblicher beruflicher Nachteile durch ein früheres Strafverfahren in Italien.
Hintergrund ist ein Komplex rund um Geschäfte mit der Banca Monte dei Paschi di Siena (MPS). Die Klage soll auf eine angeblich durch das italienische Verfahren und eine damalige Verurteilung entstandene berufliche Schädigung abzielen. Die Verhandlung ist für den 4. Dezember 2025 vor dem Landgericht Frankfurt angesetzt.
Die Transaktionen mit MPS stammen aus dem Jahr 2008. In deren Folge waren 2019 in Italien fünf ehemalige und ein aktiver Mitarbeiter der Deutschen Bank wegen Beihilfe zur Bilanzfälschung und Marktmanipulation zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Doch im Berufungsverfahren kam es 2022 zu einem Freispruch für alle Angeklagten.
Trotz dieses juristischen Sieges sieht sich das Geldhaus nun mit einer neuen Klagewelle konfrontiert. Laut Spiegel bereitet ein weiterer Ex-Mitarbeiter aktuell ebenfalls eine Schadensersatzklage vor.
Die Deutsche Bank weist die aktuellen Vorwürfe deutlich zurück. Im Geschäftsbericht heißt es: „Die Deutsche Bank hält diese Ansprüche ausnahmslos für unbegründet. Sie wird sich energisch dagegen verteidigen und angeblich entstandene Schäden in unrealistischer Höhe bestreiten.“ In einer weiteren Stellungnahme unterstrich das Institut, dass die Klage „auf unzutreffenden Behauptungen“ basiere und man zuversichtlich sei, dass das Gericht diese abweisen werde.
Trotz juristischer Altlasten gibt es für Anleger auch positive Impulse: Barclays hat das Kursziel für die Deutsche Bank von 26,80 auf 27,60 Euro angehoben. Analystin Flora Bocahut verweist in ihrer jüngsten Studie auf eine stabile langfristige Perspektive bei gleichzeitig sinkenden kurzfristigen Risiken. Die Einstufung bleibt auf „Overweight“.
Die Klage des Ex-Bankers wirft einen Schatten auf die juristische Vergangenheit der Deutschen Bank. Anleger sollten die Entwicklung zwar im Blick behalten – doch fundamental steht das Institut aktuell stabil da. Mutige Anleger können weiterhin eine erste Position aufbauen. Wer investiert ist, bleibt engagiert. Der Stoppkurs liegt unverändert bei 20,50 Euro.
03.07.2025, 14:32