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DAX, Trump, China, Rheinmetall, Allianz & Co: Das wird diese Woche wichtig

DAX, Trump, China, Rheinmetall, Allianz & Co: Das wird diese Woche wichtig
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Thorsten Küfner 04.08.2025, 07:16 Thorsten Küfner

Heute beginnt eine wirklich spannende Börsenwoche mit vielen wichtigen Entscheidungen. Nachdem sich gerade Ende der vergangenen Woche die Stimmung an den Märkten wieder merklich eingetrübt hat, wird für Montag zunächst eine eher schwache DAX-Eröffnung erwartet. Maue Konjunkturdaten und Sorgen wegen Trump dürften dabei die größten Belastungsfaktoren sein.

Die neue Woche könnte auch aus charttechnischer Sicht richtungsweisend dafür sein, wie sich die Märkte in naher Zukunft entwickeln. Der August gilt statistisch betrachtet als schwacher Börsenmonat mit geringem Handelsvolumen – entsprechend dürften viele Anleger eher Zurückhaltung als Optimismus an den Tag legen.

"So schnell ist das Thema Zölle nicht vom Tisch", schreibt Chefmarktanalyst Christian Henke vom Broker IG und sieht mit Blick auf den deutschen Leitindex Anzeichen für eine Korrektur. In der Nacht zum Freitag hatte US-Präsident Donald Trump neue Details zu Zolldeals bekannt gegeben. Von Donnerstag an sollen zahlreiche neue Abkommen in Kraft treten, die für rund 70 Länder neue Sätze von 15 bis 40 Prozent vorsehen. Unter diesen befindet sich auch die Europäische Union, die sich mit den USA auf 15 Prozent höhere Basiszölle geeinigt hatte.

Trumps verwirrende Zollpolitik verunsichert somit einmal mehr und ruft in der Folge erneut Sorgen um die allgemeine Wirtschaftsentwicklung wach. Die Abwärtsspirale an den Börsen könnte sich dadurch schneller drehen. Die kurz- und mittelfristigen Trendsignale für DAX und EuroStoxx sind bereits wieder negativ und lassen weitere Verluste erwarten.

Dem DAX droht ein Rücksetzer unter die Marke von 22.000 Punkten, wo aktuell noch die 200-Tage-Linie als technische Unterstützung fungiert. Auch der Eurozonen-Leitindex könnte zunächst bis auf rund 5.180 Punkte abrutschen. Sollten zudem langfristige Trendindikatoren unterschritten werden, wäre ein weiterer Rückfall bis zu den April-Tiefs nicht ausgeschlossen.

Damals hatte Trumps Ausruf eines „Tages der Befreiung für die USA“ in Kombination mit scharfen Reaktionen aus China Sorgen über eine mögliche Eskalation des Zollstreits ausgelöst – weltweit gerieten die Märkte unter Druck. Statt der bisherigen Jahresgewinne drohten in einem solchen Szenario wieder Verluste. Eine Entwicklung, die Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners mit Sorge beobachtet. Er betont, dass viele Investoren trotz der bestehenden Risiken ihre Absicherungen zuletzt nicht verlängert haben. „Und ein schlecht abgesicherter Markt ist immer besonders gefährlich.“

Angesichts dessen sei es nur konsequent, dass nach den jüngsten Zollvereinbarungen nun ein umfassenderes Abkommen mit China erforderlich wäre, so Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck. Er verweist dabei auf den 12. August – ein von Trump gesetzter Stichtag, der weiterhin im Raum steht. Zudem warnt Greil vor „sehr hohen Strafzöllen auf Länder wie China, die mit Russland Handel treiben, – sollte Putin laut Trump-Drohung nicht binnen mittlerweile nur noch einer Woche beim Ukraine-Krieg einlenken.“ All dies, so seine Einschätzung, könne „im liquiditätsarmen August zu größeren Marktschwankungen führen.“

Unter den anstehenden Wirtschaftsdaten in der neuen Woche dürften angesichts der Zollthematik hierzulande die Zahlen zu den Warenexporten der deutschen Industrie am Donnerstag in den Fokus rücken. "Diese werden einen Hinweis geben, wie stark die höheren Zölle die Exporte in die USA bereits bremsen", erklärt Ralph Solveen, Volkswirt bei der Commerzbank.

Im April und Mai waren sie bereits deutlich gefallen, wobei zuvor allerdings ein deutlicher Anstieg der Exporte berichtet worden war. Solveen interpretiert diese jüngste Bewegung daher noch als "normale Schwankung dieser sehr volatilen Zeitreihe". Für Juni erwartet er aber ein weiteres Minus, das zeigen dürfte, dass die Zölle den Zugang deutscher Unternehmen zu ihrem bisher wichtigsten Exportmarkt deutlich erschwert haben. Das Interesse dürfte sich zudem auch auf den Auftragseingang der deutschen Industrie im Juni richten, der zur Wochenmitte bekanntgegeben wird.

Was die Wirtschaftsentwicklung und damit die Richtung der Zinspolitik der US-Notenbank betrifft, könnten die Juni-Daten zu den Auftragseingängen der Industrie in den USA am Montag Aufschluss geben. Hoffnungen auf eine Leitzinssenkung im September haben sich vor allem eingetrübt, nachdem Fed-Präsident Jerome Powell erst zuletzt wieder die Unsicherheit rund um Inflation und Zölle betont hat. Durch den extrem schwachen US-Arbeitsmarktbericht für den Monat Juli sind die Chancen für eine Zinssenkung im September laut Ökonomen aber deutlich gestiegen.

Indes werden in dieser Handelswoche von mehreren DAX-Konzernen Zahlen vorgelegt: Rheinmetall, Infineon, Commerzbank, Siemens, Siemens Energy, Zalando, Allianz, DHL und Deutsche Telekom. 

DAX (WKN: 846900)

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Rheinmetall (WKN: 703000)

Enthält Material von dpa-AFX

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