DAX-Liebling schmiert ab – das ist der Grund

Ein sonst verlässlicher DAX-Titel startet schwach in den Freitag: Die Aktie verliert am Morgen fast vier Prozent und bildet damit das Schlusslicht im Leitindex. Grund für den plötzlichen Kursrutsch sind überraschend schlechte Nachrichten aus dem Ausland, die auch die Anleger des deutschen Branchenchampions aufhorchen lassen.

Scout24 zählt am Freitag im frühen Handel zu den größten DAX-Verlierern. Auslöser der plötzlichen Schwäche sind nicht hausgemachte Probleme, sondern schlechte Nachrichten aus Großbritannien. Dort geriet der Branchenprimus Rightmove, das führende Immobilienportal auf der Insel, massiv unter Druck.

Nach Vorlage neuer Prognosen rauschte die Rightmove-Aktie im frühen Handel um satte 25 Prozent in die Tiefe. Das Unternehmen rechnet für das Jahr 2026 nur noch mit einem bereinigten operativen Gewinnwachstum zwischen drei und fünf Prozent – ein deutlicher Rückschritt gegenüber dem erwarteten Plus von neun Prozent bis Mitte 2025.

Grund für die schwächere Entwicklung sind höhere Investitionen in neue Technologien, insbesondere in Künstliche Intelligenz. Damit will Rightmove seine Plattform langfristig wettbewerbsfähig halten und neue Geschäftsfelder erschließen.

Analysten von Jefferies gehen davon aus, dass der Markt von nun an vor allem auf den Margendruck achten werde – und darauf, wie Rightmove diesen mittelfristig kompensieren könne. Beim Umsatz rechnet das Unternehmen 2026 mit einem Zuwachs von acht bis zehn Prozent, also in etwa auf dem Niveau des laufenden Jahres.

Die deutliche Kursreaktion bei Rightmove sorgt auch auf dem deutschen Markt für Nervosität. Besonders betroffen sind dabei Aktien von Unternehmen mit ähnlichem Geschäftsmodell, die häufig in einem Atemzug mit Rightmove genannt werden – wie eben Scout24.