Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag schwungvoll in die neue Woche gestartet. Der DAX ging am Abend mit einem Aufschlag von 1,0 Prozent auf 15.932 Punkte aus dem Handel. Aufgrund fehlender Impulse aus den USA, wo die Börsen wegen des "Labor Day"-Feiertags geschlossen blieben, lief der Handel aber ruhiger als sonst. Der MDAX gewann im allgemein recht nachrichtenarmen Umfeld 0,44 Prozent auf 36.215 Zähler.
Am Freitag war der deutsche Leitindex nach enttäuschenden Arbeitsmarktdaten aus den USA noch abgerutscht, hatte die Verluste aber letztlich eindämmen können. Die Daten fachten neue Hoffnungen auf eine weiter lockere US-Geldpolitik an, was letztlich die Märkte in Asien und Europa stützte. Laut Jochen Stanzl von CMC Markets kamen dann als Kurstreiber auch positive Indikationen von den Terminmärkten in den USA hinzu, die auf neue Rekorde an der Wall Street mit der Wiederaufnahme des Handels am Dienstag hindeuten.
Auch mit Blick auf die Europäische Zentralbank sind die Anleger gespannt, wie es ein halbes Jahr vor dem bereits hinausgeschobenen Auslauf des Programms mit den Pandemie-Anleihekäufen (PEPP) weitergeht. Die EZB-Sitzung an diesem Donnerstag gilt entsprechend als Höhepunkt der Woche.
Auf Unternehmensseite standen zum Wochenauftakt einige Aktien im Zuge der bevorstehenden Dax-Neuaufstellung im Mittelpunkt, nachdem die Deutsche Börse am Freitagabend die zehn neuen DAX-Mitglieder ab dem 20. September bekanntgegeben hatte. Auch die Zusammensetzung des künftig verkleinerten MDAX und des erneuerten SDAX wurde veröffentlicht.
Neu auf dem von 30 auf 40 Titel verlängerten Kurszettel des Dax stehen etwa der Flugzeughersteller Airbus, der Online-Modehändler Zalando und der Chemikalienhändler Brenntag, deren Papiere zu Wochenbeginn jeweils um mehr als ein Prozent zulegten. Zu den übrigen Dax-Neulingen gehört etwa auch der Kochboxenlieferant Hellofresh , die Anteilsscheine gaben aber mehr als ein Prozent nach.
Die Anteilsscheine von SMA Solar brachen nach einer Gewinnwarnung des Solartechnikunternehmens zeitweise um mehr als 15 Prozent auf den tiefsten Stand seit Ende Oktober 2020 ein. Sie gingen letztlich mit einem Abschlag von rund 11,5 Prozent bei 37 Euro aus dem Handel. SMA kappte aufgrund anhaltender Engpässe in der Lieferkette die Jahresziele für Umsatz und operativen Gewinn (Ebitda). Laut Jefferies-Analyst Constantin Hesse implizieren die neuen Ziele eine deutliche Kürzung der Markterwartungen.
Siemens-Papiere führten den DAX mit knapp drei Prozent Aufschlag an und erklommen ein Hoch, nachdem sie sich im August nach einem optimistischen Ausblick des Technologiekonzerns bereits mehrmals in die Nähe ihrer bisherigen Bestmarke von Mitte April gewagt hatten.
Covestro-Anteilsscheine rückten um rund 1,2 Prozent vor. Eine starke Nachfrage aus der Bau- und Autoindustrie sowie nach Elektronik und Medizinprodukten liefert dem Kunststoffkonzern unverändert Rückenwind. Gerade mit Blick auf das laufende dritte Quartal sei er weiter sehr optimistisch, sagte Covestro-Chef Markus Steilemann am Wochenende der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Die Aktien von K+S bauten ihre jüngsten Gewinne um rund 2,3 Prozent aus. Auftrieb gaben Spekulationen am Markt, wonach der Bergbaukonzern BHP möglicherweise eine Übernahme der Kasseler einem teureren eigenen Kali-Projekt in Kanada vorziehen könnte.