Der DAX hat am Dienstag seine Rekordjagd fortgesetzt. Die Erleichterung über die von US-Präsident Donald Trump aufgeschobenen EU-Zölle blieb erhalten, erst recht, nachdem sich dieser am Nachmittag im Handelsstreit optimistisch äußerte. Robuste US-Konjunkturdaten halfen ebenso: Die Stimmung der Verbraucher in den Vereinigten Staaten hatte sich im Mai unerwartet deutlich aufgehellt.
In der Spitze stieg der DAX zwischenzeitlich bis auf über 24.300 Punkte. Zum Handelsende gewann er 0,83 Prozent auf 24.226,49 Punkte, womit er seinen Zuwachs seit Jahresanfang auf rund 22 Prozent ausbaute. Der MDAX erreichte den höchsten Stand seit drei Jahren und schloss 0,8 Prozent höher auf 30.632,05 Zähler.
Gerade Aktien mittelgroßer und kleinerer Unternehmen werden zunehmend als Profiteure des von der neuen Bundesregierung lancierten milliardenschweren Investitionspakets in Infrastruktur und Verteidigung wahrgenommen. Mit Blick auf ihre Bewertung und Wachstumsperspektiven verfügen die Aktien aus der viel zitierten zweiten und dritten Reihe zudem über zum Teil erhebliches Potenzial – und dürften dieses nun abrufen. Einige davon wurden im Real-Depot im laufenden Jahr frühzeitig ins Portfolio aufgenommen. Weitere Transaktionen sind bereits vorbereitet. Interesse? Dann testen Sie jetzt das Real-Depot drei Monate für nur 210 Euro und sichern sich frühzeitig einen Platz bei den Gewinnern von morgen.
Im vor wenigen Tagen noch eskalierten Zollstreit zwischen den USA und der EU scheinen sich derweil die Wogen zusehends zu glätten. Er sei darüber informiert worden, dass EU-Vertreter sich gemeldet hätten, um schnell Termine für Treffen festzulegen, ließ Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social verlautbaren. Das sei "positiv". Er hoffe, dass die EU sich mehr für den Handel mit den USA öffnen werde. Noch am Freitag hatte Trump der EU überraschend mit Strafzöllen in Höhe von 50 Prozent ab 1. Juni gedroht, nur um sie dann in der Nacht zum Montag um gut einen Monat aufzuschieben.
Weiter im Fokus blieb auch, dass im Ukraine-Krieg eine Friedenslösung wohl nicht in Sicht ist. Unter den Nato-Staaten wird die Ausweitung der Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) diskutiert. Dies stützte die Rekordrally bei Rüstungswerten. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) kündigte zudem die Aufhebung von Reichweiten-Beschränkungen für den Einsatz deutscher Waffen gegen russisches Territorium an.
Besser als Rheinmetall waren im DAX am Dienstag nur die Titel von Siemens Energy und des Labordienstleisters Qiagen sowie an der Spitze jene des Online-Modehändlers Zalando. Dieser dürfte auch von der guten Stimmung im US-Technologiesektor angeschoben worden sein, das kurz- und mittelfristige Chartbild hellte beim Tagesplus von fünf Prozent auf.
Aber auch die Infineon-Aktie steht unter Strom. Der Kurs konnte sich zuletzt schon deutlich vom Apriltief bei 23,17 Euro lösen – trotz zwischenzeitlich gesenkter Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September). Aktuell konsolidiert der Titel zwar auf hohem Niveau. Der Startschuss für eine Trendfortsetzung könnte jedoch unmittelbar bevorstehen.
Auch bei SUSS ergibt sich ein interessantes Chartbild: Die Aktie konnte sich bereits deutlich vom Verlaufstief Anfang April bei 26,68 Euro lösen. Der seit Oktober 2024 bestehende Abwärtstrend wurde ebenfalls überwunden. Nach einer kurzen Verschnaufpause nimmt die Aktie nun wieder Kurs auf die 40-Euro-Marke. Wird diese Hürde genommen, liegt der nächste Widerstand bei 44 Euro.
Bleiben die Bullen am Drücker, wäre sogar ein Anstieg in den Bereich um 50 Euro möglich – ein Niveau, das auch fundamental vertretbar wäre. Frische Impulse könnte es am Mittwochabend nach US-Börsenschluss geben, wenn KI-Platzhirsch Nvidia seine Quartalszahlen vorlegt.
Versorgerwerte waren am DAX-Ende. RWE büßten 1,3 Prozent ein. Eon kamen von ihrem Dreizehnjahreshoch zurück und verloren 1,2 Prozent. Für diese hatte die US-Bank Citigroup ihre Kaufempfehlung gestrichen und auch mit dem guten Lauf der Papiere begründet, deren Bewertung bereits von der neuen politischen Situation in Deutschland profitiert habe.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien von SUSS befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.
27.05.2025, 17:45