Daimler, Volkswagen, BMW & Co unter Druck: "Wer nicht zur Spitze gehört, droht unter die Räder zu geraten"

Daimler, Volkswagen, BMW & Co unter Druck:
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Jochen Kauper 21.06.2019 Jochen Kauper

Viele Experten sehen unruhige Zeiten auf die Autohersteller zukommen. Die Gewinne werden aufgrund der hohen Investitionen in neue Technologien weiter zurückgehen. Viele einzelne Hersteller sehen in neuen Kooperation einen Lösungsansatz. Wie steht es um die Aktien von Daimler und Volkswagen?

Der Absatz- und Gewinneinbruch bei vielen Autobauern dürfte den Trend zu Kooperationen und Fusionen in der Branche nach Ansicht von vielen Experten in Zukunft verstärken. "Es steht eine Marktbereinigung bevor", sagt der Leiter des Auto- und Transportbereichs beim Beratungsunternehmen EY, Constantin Gall, in einer aktuellen Analyse.

Im Vorteil seien die Unternehmen, die bei den Zukunftsthemen Elektromobilität und Autonomes Fahren und zugleich finanziell jetzt gut aufgestellt seien. "Wer da nicht zur Spitze gehört, droht unter die Räder zu geraten", betonte Gall. "Einige der heute noch eigenständigen Autokonzerne werden in zehn Jahren nur noch als Marke innerhalb eines der wenigen Megakonzerne existieren."

Schwache Gewinnentwicklung und Absatzflaute

Grund für die schwache Gewinnentwicklung der Autobauer sind nach der der Analyse des Beratungsunternehmens EY die Absatzflaute und die hohen Kosten für neue Technologien. Die operativen Gewinne der weltweit größten Hersteller gingen insgesamt auf den niedrigsten Stand seit 2011 in die Knie.

Die deutschen Autobauer VW, Daimler und BMW büßten im Vergleich zum ersten Quartal 2018 zusammen 29 Prozent ihres operativen Ergebnisses ein. Daimler schaffte es der Studie zufolge im ersten Quartal trotzdem auf Platz 1 der weltweit profitabelsten Automobilhersteller. 7,1 Prozent vom Umsatz blieben als operatives Ergebnis übrig. Das ist zwar spürbar weniger als zu Jahresbeginn 2018, aber mehr als bei allen anderen untersuchten Herstellern.

"Das Jahr 2019 wird weltweit für die Autoindustrie mit mehr Stress verbunden sein als 2009"

Viele Experten sehen die Lösung nur in mehr Kooperationen und sehr weitgehenden Partnerschaften. Denn die hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung, neue Technologien wie etwas Elektro- und Wasserstoffantrieb und selbst fahrende Autos sind alternativlos. „Das Jahr 2019 wird weltweit für die Autoindustrie mit mehr Stress verbunden sein als 2009. Nach unserer eher konservativen Prognose werden 2019 die Fahrzeugverkäufe weltweit um mehr als vier Millionen neue Autos gegenüber dem Vorjahr zurückgehen“, warnt unter anderem auch Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.

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Daimler: Abwarten!

Das Chartbild der Daimler-Aktie hat sich in den letzten Tagen wieder deutlich aufgehellt. Das Papier hat sich im Bereich von 45,00 Euro gefangen. Wird der horizontale Widerstand bei 48,50 Euro nachhaltig überschritten, so besteht Potenzial bis zur wichtigen 200-Tage-Linie bei 51,89 Euro. Erst sobald diese überwunden wird, entsteht für die Daimler-Aktie ein neues Kaufsignal.

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Volkswagen: Wichtige Hürde: 200-Tage-Linie

Einen Schritt weiter ist nach Ansicht von DER AKTIONÄR der VW-Konzern. Volkswagen will sich nach dem Diesel-Skandal einen grünen Anstrich verpassen. Konzernchef Herbert Diess pumpt bis 2023 44 Milliarden Euro in die Elektromobilität. Der ID.3 kommt 2020. Was die Aktie betrifft, so hat sich das Papier im Zuge des freundlichen Gesamtmarkts zuletzt wieder aufgerappelt.

Die VW-Aktie hat sich im Zuge des freundlichen Gesamtmarkts zuletzt wieder aufgerappelt. Ein Kaufsignal würde die Rückeroberung der wichtigen 200-Tage-Linie bei 146,63 Euro bedeuten. Investierte Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 125,00 Euro nach unten ab.

 (Mit Material von dpa-AFX)

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