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26.03.2020 Nikolas Kessler

Commerzbank, Aareal Bank & Co: Das wäre richtig bitter

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Commerzbank

Die Coronakrise hat die Papiere der europäischen Banken besonders hart getroffen: Neben dem sehr schwachen Gesamtmarkt belasten die Sorgen vor einer Rezession und steigenden Kreditausfällen die konjunktursensible Branche zusätzlich. Nach herben Kursverlusten droht den Aktionären nun zusätzlicher Ärger. 

Seitens Aufsichtsbehörden und Politik werden die Rufe nach Einschränkungen bei Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufen bei den europäischen Banken lauter. Am Dienstag hatte auch Bafin-Chef Felix Hufeld den Banken in der Coronakrise einen Verzicht nahegelegt: “Wir raten Finanzinstituten, mit vorhandenen Kapitalressourcen sehr sorgfältig umzugehen.”

Statt Gewinne auszuschütten, sollten die Institute ihre Kapitalbasis stärken, um auch in der Krise weiterhin Darlehen ausgeben und mögliche Kreditausfälle verkraften zu können.

Bankenverband EBF wird aktiv

Die Forderungen stoßen auch bei der europäischen Bankenlobby nicht auf gänzlich taube Ohren. Der Chef der italienischen Großbank Unicredit, Jean Pierre Mustier, der derzeit den europäischen Bankenverband EBF führt, habe die Mitglieder des Bündnisses nach Bloomberg-Informationen schriftlich nach ihren Ansichten gefragt.

Mit einer gemeinsamen Empfehlung könnten Bankchefs einen solchen Schritt leichter gegenüber ihren Anteilseignern vertreten, so die Überlegungen des Bankenverbands.

Die Banken selbst handhaben das Thema bislang sehr unterschiedlich: Die spanische Banco Santander – das größte Geldinstitut der Eurozone – hatte die geplante Gewinnausschüttung bereits am Montag auf das nächste Jahr verschoben. Die Schweizer Banken haben derweil sämtliche Aktienrückkäufe zunächst auf Eis gelegt.

Auch die Commerzbank schließt einen Dividenden-Stopp nicht mehr explizit aus: Nachdem Finanzchefin Bettina Orlopp die Ausschüttungspläne in der Vorwoche noch bestätigt hatte, heißt es von den Frankfurtern nun: „Wir schauen das genau an und entscheiden dann verantwortungsvoll.“ Bislang hatte der MDAX-Konzern seinen Aktionären für 2019 eine Mini-Dividende von 15 Cent pro Aktie in Aussicht gestellt.

(Bisher) keine Änderungen bei Aareal Bank und Deutsche Bank

Die Aareal Bank hatte die bisherigen Ausschüttungspläne erst am Dienstag noch einmal bestätigt. Demnach will der Immobilienfinanzierer für das abgelaufene Geschäftsjahr zwei Euro pro Aktie an die Aktionäre ausschütten. Nach den jüngsten Kursverlusten von bis zu 60 Prozent entspräche das einer Dividendenrendite von satten 13 Prozent.

Die Aktionäre der Deutschen Bank brauchen sich derweil nicht zu ärgern – zumindest nicht wegen Corona-bedingten Dividendensteichungen: Nach dem fünften Verlustjahr in Folge war bei der Großbank ohnehin keine Gewinnausschüttung geplant. Zudem wird derzeit jeder Euro für den großangelegten Konzernumbau gebraucht.

Dividenden in Gefahr?

Nicht nur bei den Banken müssen sich die Investoren auf verspätete oder gar ausfallende Dividenden gefasst machen: Wegen der Coronakrise mussten zuletzt zahlreiche Unternehmen ihre Ausschüttungspläne auf Eis legen oder zumindest ihre Jahreshauptversammlungen verschieben. Eine Übersicht der betroffenen Unternehmen aus DAX, MDAX und SDAX finden Sie in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR (14/2020).

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Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.

Mit Material von dpa-AFX.


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