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Coinbase verspricht Privatsphäre – doch es gibt einen Haken

Coinbase verspricht Privatsphäre – doch es gibt einen Haken
Foto: ZUMA Press/dpa/Picture Alliance
Coinbase Global Inc. A -%
Philipp Schleu 22.10.2025, 10:05 Philipp Schleu

Coinbase-Chef Brian Armstrong hat eine wichtige Neuerung für die hauseigene Layer-2-Lösung Base angekündigt. Geplant sind private Transaktionen, ein Schritt, der die Nachfrage nach mehr Anonymität auf öffentlichen Blockchains bedienen soll. Doch die Umsetzung wirft Fragen auf und ein genauerer Blick auf die Details ist entscheidend.

Auf der Plattform X erklärte Armstrong: „Base arbeitet an privaten Transaktionen.“ Die technologische Grundlage dafür liefert die im März übernommene Privacy-Plattform Iron Fish. Die Ankündigung sorgte umgehend für Diskussionen. Insbesondere die Frage nach Know-Your-Client-Prüfungen (KYC) blieb zunächst unbeantwortet. Falls diese nämlich erforderlich wären, wäre nichts mehr anonym, da sich jeder User mit seinem Personalausweis validieren müsste.

Der Vorstoß von Coinbase erfolgt in einer Zeit, in der Regulierungsbehörden hart gegen Privacy-Anbieter wie Tornado Cash oder Samourai Wallet vorgehen. Die strafrechtliche Verfolgung der Entwickler dieser Projekte zeigt, wie sensibel das Thema für die Behörden ist. Coinbase scheint hier einen Mittelweg zu suchen.

Coinbase (WKN: A2QP7J)

Privatsphäre mit Einschränkungen

Die entscheidende Frage ist, wie privat die Transaktionen tatsächlich sein werden. Die Technologie von Iron Fish setzt auf sogenannte Zero-Knowledge-Proofs und „View Keys“. Diese Schlüssel ermöglichen Behörden bei Bedarf einen Lesezugriff auf Transaktionsdaten zu gewähren.

Damit wird klar: Es handelt sich nicht um vollständige Anonymität. Stattdessen schafft Coinbase eine kontrollierte Privatsphäre, die im Ernstfall offengelegt werden kann. Dieses Vorgehen könnte ein Versuch sein, regulatorischen Bedenken von vornherein entgegenzuwirken.

Diskussionen um die Privatsphäre sind in jüngster Zeit immer brisanter geworden. Wenn man allerdings ehrlich ist, ist auch die geplante Lösung von Coinbase höchstwahrscheinlich nicht wirklich privat, solange Behörden durch Schlupflöcher weiterhin Zugriff haben können. Anleger bleiben aber dennoch weiterhin beim Anlaufpunkt Nummer 1 für Kryptowährungen weiter an Bord.

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