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Circus: „KI in der physischen Welt eröffnet uns ein Multi-Milliarden Umsatzpotenzial“

Circus: „KI in der physischen Welt eröffnet uns ein Multi-Milliarden Umsatzpotenzial“
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Jochen Kauper 01.08.2025, 17:55 Jochen Kauper

Bei der Circus Group geht es in die heiße Phase. Die Serienfertigung bei Auftragsfertiger Celestica läuft und die ersten CA-1-Kochroboter sollen an die Kunden ausgeliefert werden. DER AKTIONÄR hat Circus-CEO Nikolas Bullwinkel zum Projektstatus bei diversen Projekten befragt.


DER AKTIONÄR: Herr Bullwinkel, Circus hat kürzlich den Jahresbericht für das Geschäftsjahr 2024 veröffentlicht. Auf den ersten Blick sieht man geringe Umsätze und mit 15,2 Millionen Euro auch hohe Verluste. Wie ordnen Sie selbst dieses Ergebnis ein?

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Nikolas Bullwinkel, CEO Circus SE

NIKLAS BULLWINKEL: Für die Forschung und Entwicklungsphase der letzten Jahre ein sehr großer Erfolg. Ich kenne global kein einziges Unternehmen im Bereich KI-Robotik, das mit dieser Kapital-Effizienz eine marktreife, industrialisierte und patentierte Technologie entwickelt hat. Schauen Sie sich die Absurdität im Markt an - Meta stellt Talente mit Gehaltspaketen bis zu 100 Millionen pro Person ein! Die besten Teams und Talente im Bereich KI und Robotik definieren aktuell die nächsten Milliarden-Unternehmen in einem neuen Markt.

Jetzt ist der Zeitpunkt, um in starke, globale Talente im Bereich KI und Robotik zu investieren. Der signifikante Teil der genannten EUR 15,2 Mio. sind Personal sowie R&D Kosten für die besten Talente in unserem Bereich, um radikal neue Technologien marktreif zu entwickeln. Wenn wir in Deutschland führende Deep-Tech Unternehmen in den Bereichen KI und Robotik aufbauen wollen, sollten wir schnellstmöglich anfangen, nicht auf schnelle Umsätze, sondern auf technologischen Vorsprung und Innovation zu schauen.

Der Bereich Foodservice ist eine der größten Branchen der Welt und gleichzeitig einer der am wenigsten automatisierten. Wir sind jetzt in der einzigartigen Lage, mit einer neuen Technologie diesen Markt grundlegend zu verändern. Noch vor dem offiziellen Markteintritt konnten wir Top-Talent und Partner für unsere Mission gewinnen – mit Celestica einen global aufgestellten Milliardenkonzern, der Produktion, Wartung sowie den weltweiten Service unserer autonomen Roboter übernimmt.


DER AKTIONÄR: Es gab bei Circus in den zurückliegenden Monaten mehrere Meldungen zu interessanten Personalien – u.a. Sasha Borovik (General Counsel), Dr. Maximilian Schwaller (VP Commercial) und nicht zuletzt Kasper Rørsted (Beirat). Können Sie konkrete operative/vertriebliche Fortschritte nennen, die mit den jeweiligen Personen seit deren Antritt verbunden sind?

Die hochkarätigen Verpflichtungen zeigen, dass wir uns gezielt für eine globale Marktführerschaft positionieren. Gerade im Bereich Defense, Infrastruktur und Retail kann man eine so neue Technologie im Bereich Robotik mit Umsatzpotenzial im Milliardenbereich nur reibungslos global ausrollen, wenn man über die entsprechenden Talente und Erfahrung verfügt.

Mit neuen Top-Managern wie Sasha Borovik von Helsing und Microsoft sowie Dr. Max Schwaller von Rational haben wir uns die bestmöglichen Köpfe für die aktuellen Entwicklungen ins Unternehmen geholt. Und mit Kasper Rørsted haben wir den einzigen, zweifachen DAX CEO der letzten Dekade an Board. Kasper prägt unsere globale Skalierungsstrategie als Sparringspartner direkt und bringt sehr wertvolle Gedanken ein. Mit unserem exzellenten Team sind wir hervorragend aufgestellt, die Früchte unserer langjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Bereich KI und Robotik jetzt zu ernten.

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CA-1 von Circus SE

DER AKTIONÄR: Im März/April haben Sie den Start der Serienproduktion mit ersten Auslieferungen im Sommer 2025 bekannt gegeben, jetzt ist Sommer, wie viele Roboter sind bereits an Kunden ausgeliefert?

Das ist richtig, wir liegen sehr gut im Timing trotz einiger starker, globaler Spannungen und veränderter Zollpolitik. In den vergangenen Monaten sind die Produktionsstraßen im ersten Werk entstanden, Teams vor Ort wurden aufgebaut und geschult. Nun laufen die ersten Roboter in den kommenden Tagen vom Band. Bereits die im ersten Werk entstehenden Produktionskapazitäten mit bis zu 6.000 Einheiten pro Jahr in einer Dimension, wie man sie bislang von autonomen KI-Robotik Systemen nicht kannte. Transparente Einblicke in die Produktion gibt es regelmäßig auf unserer Website und Social Media – und der Roboter lässt sich auch heute schon live in München erleben.

Die Endabnahme der ersten CA-1 Systeme steht nun unmittelbar bevor, und in den kommenden Wochen beginnt der Betrieb bei unseren ersten Kunden. Mit uns betritt KI die physische Welt – und eröffnet ein Multi-Milliarden-Umsatzpotenzial. Es ist das erste Mal, dass Menschen eine frische Mahlzeit konsumieren können, die vollständig autonom auf Basis von KI und Robotik entstanden ist.

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DER AKTIONÄR: Kommen wir zu Updates zu den laufenden Projekten: Mit dem Projekt bei REWE kommen Sie in die heiße Phase. Wie ist der aktuelle Projektstatus? Sind die Roboter bei Celestica bereits produziert?

Die Integration in mehrere REWE Märkte startet wie geplant und kommuniziert im Oktober dieses Jahres, gefolgt von weiteren europäischen und US-amerikanischen Kunden. Damit schalten wir bereits ab Oktober fast im Wochentakt autonome Systeme live. Das hat global noch niemand gemacht - aus meiner Sicht der Auftakt einer Revolution im Bereich Ernährung.

Bei dem REWE-Projekt geht es um drei Kochroboter in einer 8-monatigen Pilotphase. Wurden die dafür notwendigen CA-1 von REWE gekauft oder werden diese von Circus zur Verfügung gestellt und wird das Paket aus CircusOS und diverser anderer Software normal abgerechnet?

Die REWE Gruppe nutzt bei dem Piloten unser gesamtes Tech-Ökosystem vom Betriebssystem über Sensorik, Kulinarik, Point-of-Sales System als holistische Software-Lösung. Im Grunde: Infrastruktur-as-a-Service für autonome Produktionssysteme. Das Ganze ist für einen schnellen und breiten Roll-out konzipiert und für uns optimal dank wiederkehrender Umsätze sowie einer hohen Plan- und Skalierbarkeit. Mit einer initialen 8-monatigen Pilotphase zahlt REWE natürlich noch nicht den gesamten Hardware-Preis, das ist klar.

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DER AKTIONÄR: Können Sie sagen, welchen Umsatz Sie mit diesem Projekt erwirtschaften?

Für uns sind diese Großkunden der Eintritt in langfristige, nationale Rollouts, bei denen jeder gelungene Einsatz den nächsten hebelt und Netzwerkeffekte auslöst. Noch im laufenden Geschäftsjahr erwarten wir hier bereits planmäßig erste Umsätze mindestens im einstelligen Millionen-Bereich – und das in unserem ersten operativen Quartal.


DER AKTIONÄR: Gibt es bereits Indikationen, was im Falle eines positiven Projektverlaufs an Folgeaktivitäten bei REWE denkbar ist?

Die Gruppe denkt strategisch, innovativ und groß. Eine Skalierung in den dreistelligen Bereich ist realistisch. Mit rund 16.000 Standorten in Europa, also Märkten, Reisebüros, Zentralen und Logistik, ist REWE einer der bestmöglichen Kunden für maximale Sichtbarkeit und nahtlose Integration für Endkunden im Markt. Auch unabhängig des Einzelhandels fokussieren wir uns auf vergleichbare Kunden- und Roll-Out-Szenarien vom lokalen Piloten zum nationalen und globalen Rollout.

Circus SE (WKN: A2YN35)


DER AKTIONÄR: Wie sieht der Projektstatus bei der Mangal – wie viele Roboter sind dafür bereits produziert, ausgeliefert oder im Aufbau vor Ort, sind bereits CA-1 bei Mangal im Betrieb?

Mangal und HEM zählen mittlerweile zu einer Reihe von Kunden, die nach und nach unsere Technologie nutzen werden. Die Kommunikation über konkrete Details von laufenden Projekten und ihren Fortschritten liegt vertragsgemäß beim Kunden und wird von uns außerhalb der Geschäftsberichte in der Regel nicht gesondert veröffentlicht.

Als KI-Robotik Anbieter treten wir als sichtbare Marke in den Hintergrund, da unsere Roboter von den Kunden in der Regel unter ihrer eigenen Marke eingesetzt werden. Aktuell schließen wir auch Verträge mit Kunden ab, die vor dem konkreten Einsatzbeginn überhaupt keine Kommunikation wünschen, um ihren unmittelbaren Wettbewerb nicht zu sensibilisieren. Auch darauf nehmen wir Rücksicht. Zu Mangal und HEM kann ich nur sagen, dass es sehr zeitnah spannende Neuigkeiten und viele neue Details zum Launch geben wird.

Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass der Bedarf in urbanen Lagen mit begrenztem Personal enorm ist. Nach Jahren intensiver Entwicklung erlebt unser Team mit großer Euphorie, wie unsere komplexe Technologie nun Einzug in den Alltag hält. Der Weg war sicher herausfordernd mit Rückschlägen und Verzögerungen, doch all die harte Arbeit zahlt sich aus, wenn beim Kunden ein ganzer Kosmos rund um unsere autonome Lösung entsteht.

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DER AKTIONÄR: Vor fast genau einem Jahr haben Sie eine Absichtserklärung über Lieferung von 100 Food-Robotern zur Versorgung von Geflüchtetenunterkünften mit dem deutschen Catering-Unternehmen FOOD.LOVE.CATERING (FLC Group) gemeldet – wie ist hier der Projektstatus hinsichtlich Produktion, Lieferung und finalem Einsatz beim Kunden?

Hier entstehen autonome Versorgungslösungen für Geflüchtete-Unterkünfte und mobile Versorgungslösungen – hochqualitativ, ohne Personal, zu einem Bruchteil der Kosten. Der Bedarf ist auch in diesem Sektor nicht zu unterschätzen und war einer der Gründe warum wir im vergangenen Jahr mit dem CA-M ein Modell für einen aktuell noch schneller wachsenden Markt entwickelt und veröffentlicht haben: Den Defense-Sector. Mit dem CA-M haben wir das weltweit erste autonome KI-Robotik-System zur Verpflegung von Truppen in Hochrisikogebieten und abgelegenen Einsatzfeldern auf den Markt gebracht. Entwickelt für extreme Einsatzbedingungen, eliminiert der CA-M Personalrisiken, automatisiert die Ernährungs Logistik und stellt kritische Einsatzkräfte für militärische Operationen frei.

Die Nachfrage ist überwältigend und wir führen aktive Verhandlungen mit NATO-Partnern und verbündeten Streitkräften für erste Feldeinsätze. Seit kurzem sind wir das erste Unternehmen im Bereich KI-Robotik für autonome Food-Systeme mit offizieller Zulassung als US-Regierungs-Lieferant weltweit. Dies ebnet den Weg für zukünftige Einsätze in US-Verteidigungsprogrammen und der US-Army. Was sich in diesem Sektor für uns auftut, wird auch kurzfristig noch für einige positive Überraschungen sorgen.

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DER AKTIONÄR: Über welche Fortschritte können Sie bei den per Absichtserklärung fixierten 5.400 CA-1 Food-Robotern das Beijing University Food Raw Material Joint Procurement Centre berichten, wie weit ist dieses Projekt fortgeschritten?

China ist für ein AI-Robotik-Unternehmen wie Circus ein optimaler Markt aufgrund von einer unfassbar hohen Nachfrage nach unserer Technologie in diversen Sektoren, der massiven staatlichen Unterstützung für Infrastruktur-Rollouts im Bereich KI und Robotik. Die Universitäten in Peking sind ein großartiger erster Partner. Durch eine intelligente Positionierung kann Circus in China schnell Umsatz, Partnerschaften und Produktionsvorteile aufbauen – vorausgesetzt, wir navigieren rechtssicher durch lokale Regulierungen, Datenpolitik und kulturelle Eigenheiten. Hierfür haben wir mit Prof. Lin Yang als Managing Director für Asia Pacific einen der bestmöglichen Manager gewonnen. Er koordiniert unsere Aktivitäten vor Ort und macht uns in Deutschland reichlich Druck, endlich die ersten Einheiten in China auszurollen. Wir werden über die nächsten Monate und Quartale aus dem DACH-Raum sehr schnell in internationale Märkte wachsen – für den initialen Launch in diesem Jahr geht es vor allem um Sichtbarkeit und Fokus in unseren aktuellen Kernmärkten: Deutschland und auch dem US-Markteinstieg.


DER AKTIONÄR: Von wie vielen CA-1 gehen Sie insgesamt aus, die 2025 an Kunden ausgeliefert werden?

Wir erwarten, in den kommenden Wochen mit der Auslieferung der weltweit ersten CA-1 KI-Robotik-Einheiten aus der Serienfertigung eine Prognose abgeben zu können, die das laufende Jahr und die nächsten Jahre umfasst. Erklärtes Ziel ist mittelfristig, die 4-stellige Produktionskapazität vollständig auszulasten und damit auch die Umsatzmilliarde zu knacken. Auch unsere gerade erst gestarteten Defense-Aktivitäten scheinen uns hier einen zusätzlichen Booster zu geben. Unsere KI-Robotik hat die Serienreife erreicht, das Kundeninteresse ist überwältigend. Jetzt konzentrieren wir uns auf den anstehenden Roll-out, um so vielen Kunden wie möglich die Gelegenheit zu geben, autonome Systeme zu integrieren und natürlich qualitative Gerichte 24/7, preiswert und zugänglich anbieten zu können.

Herr Bullwinkel, vielen Dank für das Interview.



Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Autor ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Circus SE.


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