BYD stand zuletzt unter Druck: Nach Rabatten über große Teile der Produktpalette sorgten zuletzt Berichte über gedrosselte Produktion und auf Eis gelegte Werkserweiterungen Zweifel an der Nachfrage. Doch eine konzernnahe Quelle widerspricht den jüngsten Schlagzeilen. Die Produktion laufe stabil, die Nachfrage wachse – auch im Ausland.
Am Mittwoch hatte Reuters berichtet, dass BYD die Produktion und seine Expansionspläne in China zurückgefahren hat. Schichtstreichungen und Verzögerungen beim Bau neuer Fertigungslinien ließen die in Hongkong gelistete Aktie absacken. Zuvor hatten schon Rabatte von bis zu 34 Prozent auf insgesamt 22 Modelle für Verkaufsdruck gesorgt. Beides wohl Reaktionen auf den Lagerbestand bei Händlern, der mit 3,21 Monaten deutlich über Branchenschnitt liegt.
Doch in der Folge hat sich eine mit der Lage vertraute Person gegenüber CnEVPost zu Wort gemeldet und den Berichten widersprochen. Demnach sei BYDs Produktionskapazität stabil geblieben, die Absatzentwicklung solide. Auch die Lagerbestände befänden sich in einem vertretbaren Rahmen.
Trotz Rabatten – starkes Gesamtjahr voraus
Fakt ist jedoch: Im Inland hat BYD laut lokalen Berichten jüngst wieder Rabatte für Händler eingeführt und eine Obergrenze für Lagerbestände aktiviert, um Vertriebskanäle zu stabilisieren. Vorstandschef Wang Chuanfu äußerte sich auf der Hauptversammlung am 6. Juni zuversichtlich: Man gehe trotz Preisdruck von einem weiter starken Gesamtjahr aus.
BYD selbst äußerte sich zu den Berichten noch nicht. Doch ein reduzierter Kapazitätsausbau sowie niedrigerer Output ist nicht zwingend ein Nachteil. So könnten Überbestände und Margendruck vermieden werden. Das gesparte Geld könnte in andere Investitionen fließen.
Ob die Produktion nun gedrosselt wird oder nicht ist unklar. Fakt ist jedoch: BYD bleibt aus Sicht des AKTIONÄR einer der Favoriten unter den Autobauern. Langfristig dürfte sich der Branchenprimus aufgrund seiner Größe, den daraus resultierenden Skaleneffekten sowie der enormen Wertschöpfungstiefe profitieren und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Anleger bleiben an Bord und nutzen den Rücksetzer zum Nachkauf.
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27.06.2025, 10:55