Der chinesische Elektroauto-Gigant BYD macht ernst. Mit dem heutigen Start des preisgünstigen Dolphin Surf in Berlin verschärft der Konzern den Wettbewerb auf dem europäischen Markt erheblich. Für etablierte Autobauer wie Volkswagen, Renault und Stellantis bedeutet dies zusätzlichen Druck, erschwinglichere E-Alternativen anzubieten.
Am heutigen Mittwoch präsentierte BYD in der deutschen Hauptstadt sein zehntes in Europa verfügbares Modell. Der Dolphin Surf soll mit aggressiven Preisen punkten: Die Basisversion mit einer Reichweite von 322 Kilometern startet bei 22.990 Euro, die Variante mit 507 Kilometern Reichweite ist für 24.990 Euro zu haben. Ein besonderes Lockangebot gibt es bis Ende Juni: In diesem Zeitraum sind die drei Versionen zu rabattierten Preisen von 19.990 bis 24.990 Euro erhältlich, wie Vertriebschef Patrick Schulz am Mittwoch verkündete.
Europas Autobauer unter Zugzwang
Dieser Vorstoß setzt europäische Automobilhersteller massiv unter Zugzwang. Die Kosten bleiben eine der größten Hürden für eine breitere Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Bisher sind nur wenige Modelle wie beispielsweise der Dacia Spring für unter 20.000 Euro in Europa erhältlich. Allerdings sollen in diesem Jahr elf neue Modelle unter 25.000 Euro auf den Markt kommen, darunter der R5 von Renault, der Fiat Grand Panda und der Inster von Hyundai.
„Das Kompaktsegment ist die nächste Grenze für die Elektrifizierung in Europa“, erklärte Maria Grazia Davino, BYD-Regionalgeschäftsführerin für Märkte wie Deutschland, in Berlin. „Wir glauben, dass dieser Markt ein riesiges Potenzial hat.“
Erfolgsmodell aus China rollt an
In China hat die dort als „Seagull“ bekannte Version des Fahrzeugs maßgeblich zum exponentiellen Aufstieg von BYD beigetragen. Mit über 442.000 Zulassungen im Jahr 2024 war es das am zweithäufigsten verkaufte Modell nach Teslas Model Y. Global stiegen die Verkäufe des Modells laut BYD in diesem Jahr bisher um 45 Prozent auf bereits 170.000 Einheiten.
Der aggressive Vorstoß von BYD mit dem Dolphin Surf ist eine unmissverständliche Kampfansage an die etablierte europäische Konkurrenz. Investierte Anleger bleiben an Bord.
21.05.2025, 16:00