Die Lage und auch die Stimmung im Chemiesektor sind derzeit mau. Dies lässt sich auch relativ einfach am Aktienkurs von Brenntag ablesen. So verbilligten sich die Anteilscheine des Chemikalien-Händlers im laufenden Börsenjahr bisher um mehr als 20 Prozent. Heute hat der DAX-Konzern seine Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt.
Der Umsatz sank zwischen Anfang Juli und Ende September um 4,7 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro. Beim operativen EBITDA verbuchte Brenntag einen Rückgang von 6,7 Prozent auf 330 Millionen Euro. Der Nettogewinn verringerte sich von 120 auf 114 Millionen Euro. Das Unternehmen konnte durch sein Kostensenkungsprogramm im dritten Quartal bereits 45 Millionen Euro einsparen und will nun bei der Umsetzung der Maßnahmen noch mehr Tempo machen.
Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern nun mit einem operativen EBITA in Richtung des unteren Endes der angepeilten Spanne von 950 Millionen Euro bis 1,05 Milliarden Euro. CEO Jens Birgersson erklärte: „Meine ersten Monate waren von schwierigen Marktbedingungen geprägt, ohne dass kurzfristig Anzeichen für eine Verbesserung zu erkennen waren. Dennoch bin ich von den grundlegenden Stärken von Brenntag als Grundlage für künftiges Wachstum überzeugt: die einzigartige Fähigkeit, sich an Marktbedingungen anzupassen, marktführende Positionen und überzeugende Produkte und Dienstleistungen in beiden Geschäftsbereichen mit unübertroffener Größe und globaler Reichweite."
Im Hinblick auf die Zukunft betonte Birgersson: "Wir müssen Brenntag im Kern stärken, weshalb wir zentrale Strukturen optimieren und vereinfachen sowie unsere Kostenbasis verbessern. Wir haben eine strategische Überprüfung gestartet, um eine höchst wettbewerbsfähige und skalierbare globale Distributionslieferkette zu entwickeln und Wachstumschancen zu nutzen. Wir planen, diese neue Strategie in der zweiten Jahreshälfte 2026 vorzustellen."
Das Brenntag-Management ist mit seinen Kostensenkungsmaßnahmen weiterhin sehr bemüht, eine Trendwende einzuleiten. Doch das Marktumfeld bleibt mau. Dies spiegelt sich auch weiterhin im Aktienkurs wider. Ein Einstieg drängt sich nach wie vor nicht auf. Anleger verharren unverändert an der Seitenlinie.
12.11.2025, 07:26