BP: Solide Zahlen, aber...

Der Energieriese BP hat erste Eckdaten für den Geschäftsverlauf im dritten Quartal veröffentlicht. Demnach hat man eine etwas höher als erwartete Fördermenge im Upstream-Geschäft und robuste Raffineriemargen erzielt. Allerdings dürfte das Handelsergebnis im Ölgeschäft eher „schwach“ ausfallen. Die mauen Ölpreise belasten die Aktie indes heute.

Die Briten rechnen für das dritte Quartal mit einer insgesamt soliden Entwicklung im operativen Geschäft. Vor allem die Förderung im Upstream-Bereich dürfte über dem Vorquartal liegen – sowohl in der klassischen Ölproduktion als auch im Segment Gas & Low Carbon Energy. Besonders stark fiel dabei die Gasproduktion bei bpx energy aus. Im Gasgeschäft erwartet BP einen Ergebniseffekt von rund 100 Millionen US-Dollar, was auf Preisveränderungen bei nicht an den Henry Hub gebundenen Gasarten zurückzuführen ist. Das Handels- und Marketinggeschäft mit Gas dürfte sich auf einem durchschnittlichen Niveau bewegt haben.

In der Ölförderung blieben die Preise weitgehend stabil. Allerdings fielen die Explorationsabschreibungen mit rund 100 Millionen Dollar höher aus als im zweiten Quartal.

Im Segment Customers & Products verzeichnete BP saisonal höhere Verkaufszahlen und stabile Kraftstoffmargen. Die Raffineriemargen verbesserten sich deutlich auf 15,8 Dollar je Barrel nach 11,9 Dollar im Vorquartal – ein Plus von 300 bis 400 Millionen Dollar. Der positive Effekt wurde allerdings teilweise durch höhere Umweltauflagenkosten und den ungeplanten Stillstand der Whiting-Raffinerie infolge von Unwettern ausgeglichen.

Das Ölhandelsergebnis blieb schwach. Der Vorstand rechnet hier mit Wertminderungen von 200 bis 500 Millionen Dollar. Die Nettoverschuldung soll zum Quartalsende stabil bei rund 26 Milliarden US-Dollar liegen – ein Hinweis auf solide Bilanzkontrolle trotz gemischter operativer Ergebnisse.