Einer der weltgrößten Energieproduzenten kommt einfach nicht zur Ruhe. So teilte BP nun mit, dass der amtierende Vorstandschef Murray Auchincloss seinen Posten nach weniger als zwei Jahren bereits wieder abgeben wird. Künftig übernimmt mit Meg O’Neill erstmals eine Frau die Leitung des britischen Ölkonzerns.
Auchincloss war im Zuge der Abberufung von Bernard Looney angetreten, dem wegen „schwerwiegenden Fehlverhaltens“ gekündigt worden war, nachdem er persönliche Beziehungen zu Kolleginnen nicht offengelegt hatte.
Bis O’Neill ihr neues Amt am 1. April antritt, übernimmt BP-Vizepräsidentin Carol Howle übergangsweise die Führung des Unternehmens. O’Neill steht seit 2021 an der Spitze des australischen Energiekonzerns Woodside Energy. Mit Blick auf ihre neue Aufgabe erklärte O’Neill, sie wolle BP dabei unterstützen, „unseren Beitrag zur Deckung des weltweiten Energiebedarfs zu leisten“. Auchincloss erklärte seinerseits, er habe den Verwaltungsratsvorsitzenden bereits im September darüber informiert, dass er bereit sei, zurückzutreten, „sobald eine geeignete Führungspersönlichkeit gefunden wird“.
Nach der offiziellen Bekanntgabe des Führungswechsels betonte Auchincloss: „Ich bin überzeugt, dass BP nun gut für deutliches Wachstum positioniert ist, und ich freue mich darauf, die weitere Entwicklung des Unternehmens zu verfolgen.“ Er bleibt BP noch bis Ende des Jahres in beratender Funktion verbunden.
O’Neill machte deutlich, dass sie ihren Schwerpunkt auf die Rückgewinnung der Marktführerschaft legen will. Zudem sollen Sicherheit, Innovation und Nachhaltigkeit künftig noch stärker in den Fokus rücken. BP hob in diesem Zusammenhang O’Neills bisherige Erfolge bei Woodside Energy hervor, insbesondere die Übernahme von BHP Petroleum International. Unter ihrer Führung entwickelte sich Woodside zum größten an der australischen Börse gelisteten Energiekonzern. Bevor O’Neill zu Woodside wechselte, war sie mehr als zwei Jahrzehnte lang in unterschiedlichen Positionen beim US-Ölriesen ExxonMobil tätig.
BP kommt weiterhin nicht zu Ruhe. Die Aktie bleibt indes lediglich eine Halteposition. Die Aktien von Konkurrenten wie Shell oder Repsol sind aktuell attraktiver. Der Stoppkurs sollte nach wie vor bei 4,10 Euro belassen werden.
Heute, 06:51