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"Big Short"-Investor Michael Burry schließt seinen Hedgefonds, wettet gegen Palantir und Nvidia

Foto: GettyImages
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Martin Mrowka 13.11.2025, 17:05 Martin Mrowka

Der mit seiner großen (und sehr erfolgreichen) Wette vor der Finanzkrise und dem Film „The Big Short“ bekannt gewordene Investor Michael Burry gibt seinen Hedgefonds auf. In einem Post auf X deutet er stattdessen für den 25.November „viel bessere Dinge“ an. Möglicherweise hat das mit seinen aktuellen Wetten gegen Nvidia und Palantir zu tun. 

Die Anlagegesellschaft Scion Asset Management von Michael Burry hat ihre Registrierung bei der US-Börsenaufsicht SEC beendet. Die Änderung erfolgte am 10. November, wie aus einer Mitteilung auf der SEC-Website hervorgeht. Einer Pflichtmitteilung vom März zufolge verwaltete der Hedgefonds ein Vermögen von rund 155 Millionen Dollar. 

Nach Angaben der SEC müssen Investoren mit mehr als 100 Millionen Dollar an verwaltetem Vermögen ihre Tätigkeiten dort registrieren. Die Deregistrierung bedeutet, dass der Hedgefonds keine Filings mehr bei der Aufsichtsbehörde einreichen muss. Die Unterlagen seines Fonds wurden häufig danach durchforstet, ob Burry Hinweise auf potenzielle Marktblasen und überhöhte Bewertungen sieht. 

„Burrys Entscheidung wirkt weniger wie ein 'Ausstieg', sondern eher wie ein Rückzug aus einem Spiel, das er für grundlegend manipuliert hält“, sagte Bruno Schneller, Geschäftsführer bei Erlen Capital Management, gegenüber Reuters. Burry argumentiert, dass Unternehmen wie Microsoft, Alphabet-Tochter Google, Oracle und Meta Milliarden in Nvidia-Chips und -Server investieren und gleichzeitig still und leise die Abschreibungspläne verlängern, um ihre Gewinne glatter aussehen zu lassen. 

Zwischen 2026 und 2028 könnten diese Bilanzierungs-Entscheidungen die Abschreibungen um etwa 176 Milliarden Dollar zu niedrig ausweisen und damit die ausgewiesenen Gewinne in der gesamten Branche aufblähen, schätzt Schneller. KI-bezogene Aktien machen seit November 2022, als OpenAI ChatGPT auf den Markt brachte, etwa drei Viertel der Renditen des S&P 500 Index aus. 

„Schreiben Sie ihn nicht ab, sondern rechnen Sie einfach damit, dass er eine Weile unter dem Radar operieren wird. Vielleicht wechselt er einfach zu einer Family-Office-Struktur und verwaltet sein eigenes Kapital“, zitiert Reuters den Erlen-Capital-Manager. 

Es ist nicht das erste Mal, dass Burry seinen Hedgefonds schließt. Bereits nach seiner erfolgreichen Wette gegen den US‑Häusermarkt (Subprime-Krise) war das der Fall. Damals stand er in der Kritik, weil er am Crash der US-Wirtschaft kräftig verdient hatte. Burry gab damals an, sich auf andere Investitionsvorhaben zu konzentrieren. Der Zusammenbruchs des Immobilienmarktes im Jahre 2008 wurde in Michael Lewis' Buch „The Big Short“ und dessen Verfilmung dokumentiert. 

Seitdem werden Burry-Investments an den Börsen besonders viel beachtet. Jüngst machte Burry mit seinen Wetten gegen die KI-Schwergewichte Palantir und Nvidia auf sich aufmerksam. Mancher Anleger mutmaßte, dass Burry eine Short-Wette über fast eine Milliarde Dollar geöffnet hatte. 

In einem Post bei X (ex-Twitter) relativierte er am frühen Donnerstag-Morgen die spekulierte Summe deutlich. 

Er habe also 9,2 Millionen Dollar ausgegeben, nicht 912 Millionen. Er deutet in dem Tweet zudem etwas Neues an: „Auf zu viel besseren Dingen am 25. November." 

Die Optionen geben ihm das Recht, im Jahr 2027 Palantir-Aktien im Wert von 50 Dollar zu verkaufen. Liegt der Kurs unter diesem Niveau, macht Burry Gewinn – aktuell notiert die Aktie bei 175 Dollar. Bleibt der Kurs über diesem Niveau, verfallen die Optionen wertlos. 

Schwere Zeiten für Leerverkäufer

Burry schließt sich einer Gruppe hochkarätiger Investoren an, die sich in einem Markt bewegen, der in den letzten Jahren aufgrund des ungebremsten Optimismus in Bezug auf Technologie und des starken Interesses von Privatanlegern zunehmend feindlich gegenüber pessimistischen Prognosen eingestellt ist. 

Anfang dieses Jahres musste Hindenburg Research schließen nach einer Reihe von vielbeachteten Prognosen, darunter Wetten gegen die indische Adani Group und den US-amerikanischen Elektro-Lkw-Hersteller Nikola. 

Der erfahrene Leerverkäufer Jim Chanos, der vor allem für seine Wetten gegen den Energiehändler Enron Monate vor dessen Insolvenz bekannt ist, hat sich ebenfalls mit Michael Saylors Bitcoin-Holdinggesellschaft Strategy angelegt. Chanos argumentierte, dass die Bewertungsprämie von Strategy ungerechtfertigt sei. Saylor reagierte auf die Kritik scharf. 

Untergangs-Propheten versuchen immer wieder, gegen den Markt zu wetten. Auch Michael Burry musste vor der Finanzkrise mit seiner Short-Wette gegen Subprime-Hypotheken lange warten, bevor der Markt zusammenbrach. 

Im Falle der wegen KI-Fantasie hoch bewerteten Aktien von Nvidia und Palantir sollten Anleger sich nicht nervös machen lassen. Aber nicht zu knapp nachgezogene Stopp-Marken verhindern im Falle eines Falles größere Kurseinbußen. AKTIONÄR-Leser lassen ihre feinen Gewinne vorerst weiter laufen. 

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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies, Nvidia.

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