Sieger gibt es kaum. In den vergangenen Wochen wurde praktisch alles abverkauft. Egal ob Aktien, Rohstoffe oder Edelmetalle. Jetzt meldet sich Bestseller-Autor Jim Rickards in einem Gespräch mit dem Internetportal kitco.com zu Wort. Er glaubt, dass die gesamte Wirtschaft eingefroren wird und rät den Anlegern dazu, Gold und Silber zu kaufen – zumindest dann, wenn sie es könnten.
„Wenn Sie die New Yorker Börse schließen und ich keine Aktien verkaufen und kein Bargeld erhalten kann, werde ich meine Geldmarktfonds verkaufen, sagt Rickards. Dann müssten Sie die Geldmarktfondsbranche schließen, und dann würden die Leute sagen: „Okay, ich gehe zu den Banken oder Geldautomaten. Dann müssen Sie die Banken schließen, damit der Punkt erreicht ist, dass sie sich von der Börse über die Geldmärkte bis hin zu Maklerkonten und Banken ausbreiten und am Ende das gesamte System schließen."
Seiner Ansicht nach sei es entgegen der üblichen Denkweise kein schlechter Zeitpunkt, um Gold zu kaufen. Selbst dann nicht, wenn eine Deflation droht. „Die Leute sagen, dass Gold bei einer Inflation gut abschneidet und Sie kein Gold bei einer Deflation haben wollen“, sagt Rickards. Aber der Punkt sei, die größte Periode anhaltender Deflation in der Geschichte der USA sei zwischen 1927 und 1933 gewesen. In dieser Zeit stieg Gold um 75 Prozent.
Rickards malt hier natürlich ein sehr düsteres Bild dessen, was auf die Anleger zukommen kann. Goldman Sachs war hier deutlich optimistischer. Die US-Investmentbank sah eine vollständige Erholung der Aktienmärkte schon im zweiten Halbjahr voraus. Auch DER AKTIONÄR sieht durch Corona kein systemisches Risiko sondern eher einen deflationären Schock, der sich wieder legen wird. Dennoch: Gold und Silber zu besitzen, ist vermutlich keine schlechte Idee. Die Edelmetalle dürften in den kommenden Jahren – gerade mit Blick auf die Notenbank-Maßnahmen – zunehmend an Bedeutung gewinnen.