Die BASF-Tochter Wintershall hat mit anderen westeuropäischen Energieunternehmen den Antrag in Polen auf eine Beteiligung an der Gaspipeline Nord Stream 2 zurückgezogen. "Wir treten der Nord Stream 2 AG jetzt nicht bei, sind aber an der Umsetzung des Projektes weiterhin sehr interessiert und bleiben Partner", erklärte ein Unternehmenssprecher.
Die Entscheidung werde sich nicht auf den Bau der zweiten Erdgas-Pipeline durch die Ostsee auswirken, betonte er. Wie die BASF -Tochter mitteilte, hatte die polnische Kartellbehörde zuvor Bedenken bei der Gründung des Joint Ventures zwischen dem russischen Energiekonzern Gazprom und den europäischen Unternehmen Engie, OMV, Shell und Uniper sowie Wintershall geäußert. Die nationale Rechtslage in Polen erlaubt eine kartellrechtliche Prüfung des Projekts. In Deutschland hatten die Behörden keine Einwände.
Wintershall hätte zehn Prozent an der Gesellschaft gehalten. Mit dem Rückzug der westeuropäischen Energieunternehmen ist der russische Gasriese Gazprom weiterhin alleiniger Gesellschafter. Nord Stream 2 sieht den Bau von zwei Offshore-Pipelines von Russland nach Deutschland vor. Sie sollen insgesamt eine jährliche Kapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Gas haben. Polen und die baltischen Staaten kritisieren den Bau der Pipeline scharf und fürchten, dadurch könnten ihre Interessen übergangen werden.
DAX-Titel bleibt attraktiv
DER AKTIONÄR hält indes weiterhin an seiner Kaufempfehlung für die Aktie von BASF fest. Die Bewertung der Dividendenperle ist aktuell moderat, die mittel- bis langfristigen Perspektiven gut. Zudem hat sich das Chartbild zuletzt wieder etwas aufgehellt. Der Stopp sollte bei 58,00 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)