Nach anfänglichen Gewinnen sind die Aktien von BASF trotz besser als erwartet ausgefallener Quartalszahlen am Donnerstag rasch in die Verlustzone gedreht. Sie büßten zum Handelsschluss 5,2 Prozent auf 46,69 Euro ein, nachdem sie zum Handelsstart bei 50 Euro den höchsten Stand seit rund acht Wochen erreicht hatten. Angesichts des Corona-Crashs waren sie Mitte März mit etwas über 37 Euro auf den tiefsten Stand seit Ende 2009 gesackt.
Analysten der Baader Bank, von JPMorgan, Goldman, Bernstein und auch vom Bankhaus Lampe lobten unisono zwar die besser als befürchtet ausgefallenen Zahlen zum ersten Quartal. Ein wichtiger Treiber dafür war laut Gunther Zechmann von Bernstein Research das Geschäft mit Oberflächentechnologie gewesen.
Die Experten zeigten sich auch nicht überrascht davon, dass BASF den erst Ende Februar bekannt gegebenen Ausblick angesichts der Unsicherheiten aufgrund der Corona-Krise am Vorabend zurückgezogen hatte oder dass der Dividendenvorschlag für 2019 dennoch aufrecht erhalten wurde. Etwas enttäuschend sei es aber dennoch, dass der Chemiekonzern davon Abstand genommen habe, ein neues Ziel für das operative Ergebnis (Ebit) vor Sonderposten zu nennen, merkte Lampe-Analyst Heiko Feber an.
Analyst Chetan Udeshi präzisierte zudem, dass die wichtigsten Kennziffern des Jahresauftakts zwar über den Schätzungen gelegen hätten, doch auf vergleichbarer Rechnungslegungsbasis erschienen die Ergebnisse wie erwartet. Er hätte daher eher eine neutrale Aktienreaktion erwartet.
Baader-Bank-Experte Markus Mayer verwies ebenfalls auf diesen positiven Effekt, nachdem BASF die Rechnungslegung für nicht-integrale Beteiligungen (die wichtigsten sind Wintershall Dea und Solenis) geändert hat. Wäre dies nicht geändert worden, so Mayer, wäre das bereinigte Ebit wie erwartet ausgefallen. Allerdings, so hob er zugleich ebenfalls hervor, hätten alle operativen Aktivitäten von BASF die Markterwartungen übertroffen.
Mit dem jüngsten Sprung über das bisherige Aprilhoch hat die Aktie von BASF zunächst ein erstes positives Signal generieren können. Nun ist das Papier jedoch wieder darunter zurückgefallen, was das charttechnische Bild erneut etwas eintrübt. Das Umfeld für die Chemiebranche bleibt weiterhin schwierig.
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(Mit Material von dpa-AFX)