Es hatte sich angedeutet, einige Analysten hatten bereits eine derartige Meldung befürchtet und am vergangenen Freitag kam sie dann letztlich auch: Der Chemieriese BASF hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr gekappt. Das Unternehmen begründete den Schritt mit anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten.
So rechnen die Ludwigshafener für 2025 nun mit einem bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 7,3 und 7,7 Milliarden Euro. Bislang hatte sich BASF einen operativen Gewinn von 8,0 bis 8,4 Milliarden Euro erhofft. Im Vorjahr hatte der DAX-Konzern noch ein EBITDA in Höhe von 7,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Mit der neuen Prognose liegt das Unternehmen wieder im Rahmen der Analystenschätzungen von aktuell durchschnittlich 7,6 Milliarden Euro.
Indes hatte BASF auch die Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Vorläufigen Berechnungen zufolge betrug das EBITDA 1,77 Milliarden Euro und lag damit im Rahmen der Markterwartungen. Zwischen Anfang April und Ende Juni 2024 hatte der Konzern operativ noch 1,96 Milliarden Euro verdient.
Mittlerweile haben sich bereits erste Experten zu Wort gemeldet. So hat die UBS die Einstufung der BASF-Aktie nach der Gewinnwarnung mit „Neutral“ und einem Kursziel von 45,00 Euro bestätigt. Zwar habe der Chemiekonzern im Rahmen der aktuellen Zahlenvorlage sein Jahresziel für das operative Ergebnis nach unten angepasst, Analyst Geoff Haire rechnet dennoch mit einer positiven Reaktion des Marktes am Montag. Er begründete dies damit, dass der neue Mittelwert der Prognose dem Konsens entspreche.
Auch das Analysehaus Jefferies hat seine Einschätzung für BASF nach der überraschenden Veröffentlichung der Zahlen zum zweiten Quartal unverändert auf „Hold“ mit einem Kursziel von 47 Euro belassen. Laut Analyst Chris Counihan liegt die Mitte der neuen Zielspanne nun rund fünf Prozent über der hauseigenen Schätzung und etwa zwei Prozent unter dem Marktkonsens.
Die Gewinnwarnungen von BASF und Covestro am Freitag belegen einmal mehr, dass das Marktumfeld für Chemieunternehmen weiterhin sehr schwierig bleibt. Doch dies sollte auf dem aktuellen Kursniveau längst eingepreist sein. Es besteht angesichts der nicht unerwarteten Gewinnwarnung also kein Grund zur Panik. Wer bereits investiert ist, sollte die Position unverändert mit einem Stopp bei 31,00 Euro nach unten absichern.
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.