BASF verschiebt die Entscheidung über seine Großinvestition in den USA. Der DAX-Konzern verwies in einer Mitteilung vom Montag auf die "aktuelle Volatilität der Rohstoffpreise und das derzeitige wirtschaftliche Umfeld". BASF erwägt den Bau einer Anlage zur Herstellung von Propylen auf Methan-Basis im texanischen Freeport.
"Die gezielte Herstellung von Propylen aus günstigem US-Schiefergas ist interessant für BASF. Wir werden die Entwicklung der Rohstoffpreise sowie der relevanten Marktbedingungen regelmäßig prüfen, um den richtigen Zeitpunkt für eine solche Großinvestition zu bestimmen", sagte Vorstand Wayne Smith laut Mitteilung.
BASF-Chef Kurt Bock hatte Anfang Mai 2014 verkündet, die größte Einzelinvestition in der 150-jährigen Firmengeschichte zu prüfen. Bei der Standortentscheidung spielten damals vor allem die deutlich billigeren Produktionskosten in den USA wegen des Schiefergasvorkommens eine wichtige Rolle. Mittlerweile hat sich dieser Vorteil wegen des Ölpreisverfalls relativiert. Hinzu kommen der gesunkene Propylen-Preis und die gestiegene weltwirtschaftliche Unsicherheit. Die Basischemikalie Propylen besteht zum größten Teil aus Erdgas oder Erdöl und wird bei der Produktion etwa von Autolacken, Waschmitteln und Babywindeln verwendet.
Verständliches Zögern
Diese bedeutende Entscheidung angesichts der sich veränderten Marktbedingungen noch einmal zu überdenken, ist verständlich. DER AKTIONÄR bleibt indes für die moderat bewerteten Qualitätstitel von BASF weiterhin zuversichtlich gestimmt. Der Stopp sollte bei 55,50 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)